Wochenimpuls: Schönen Sonntag, sagt Susanne

Tolle Hilfe

Sicherlich geht es Ihnen wie uns in der DOMRADIO.DE-Redaktion:

Die grauenvollen Nachrichten aus der Ukraine sind schwer zu begreifen und kaum zu verarbeiten. Wir wollen uns nicht "gewöhnen" an solche Nachrichten und sind erschüttert, dass mitten in Europa Kinder, Frauen und Männer durch einen Angriffskrieg sterben und ein Land zerstört wird.

Kaum jemand hat geglaubt, dass solcher Mord und Totschlag, diese Art von menschlicher Niedertracht in Europa auch nur denkbar ist. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Menschen in der Ukraine.

Gleichzeitig bewundern wir die Hilfsbereitschaft, auf die vor allem die geflohenen Ukrainerinnen und ihre Kinder treffen - in Polen, hier bei uns in Deutschland und in anderen Ländern. Wir haben schon über viele wunderbare Projekte und kleine Gesten berichtet und sind verblüfft, was wir alle, die wir uns doch oft als selbstbezogen ansehen, zu tun in der Lage sind.

Und klar, diese Nächstenliebe ließe sich leicht als positiv auf die kirchliche Haben-Liste setzen, sowohl auf der katholischen als auch auf der protestantischen Seite. Was mir aber momentan auch gefällt, ist, dass niemand kleinkariert zuordnet, dass niemand seine oder ihre Moral über das ganze Tun ausgießt.

Bei all dem Schrecklichen ist es toll, dass alle helfen, weil sie sehen, dass Hilfe notwendig ist. Nächstenliebe fragt nicht nach Moral und Auftraggeber. Wer Hilfe braucht, ist mein Nächster, Ihre Nächste. Es gilt da kein Konjunktiv wie "sollte", "hätte", "könnte", "würde". Es gilt "machen". Einfach machen.

Und dass diese Hilfe – ob die einzelnen sie nun mit dem Wort Nächstenliebe belegen oder nicht – dass diese Hilfe so toll klappt, liegt daran, dass so viele selbstverständlich mit anpacken und das ist großartig!

Schönen Sonntag!

Ihre Susanne Becker-Huberti

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