Predigt von Rainer Maria Kardinal Woelki in der Pontifikalvesper anlässlich 100 Jahre Marienerscheinungen von Fatima

Anlässlich der 100 Jahre Marienerscheinungen von Fatima übertrug domradio.de an diesem Freitag die Pontifikalvesper aus dem Kölner Dom mit Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, unter der musikalischen Mitwirkung von Kathy Kelly.

In seiner Predigt sprach Kardinal Woelki von der "entscheidenden Botschaft", die Maria durch den Engel Gabriel verkündet wurde. Im Gegensatz zu den täglichen Nachrichten, die morgen schon wieder vergessen seien, brächte der Engel "die Nachricht schlechthin" – eine Nachricht, die die Welt verändere und die direkt von Gott käme: "Gottes Sohn kommt in die Welt". Das sei die einzig wahre gute Nachricht. Maria, die Empfängerin, gäbe ihr Ja-Wort, mehr noch, sie antworte mit ihrer Person. "Sie gibt ihre Antwort der Liebe" und "macht sich mit ihrer Leibhaftigkeit selbst zur Antwort auf dieses Ja", verdeutlicht der Erzbischof.

Die größere Dimension hinter Marias Antwort sei, dass Gott seinen Sohn in die Welt sendet und zu uns Menschen sein Ja spreche. Gott sage "Ja" zu unserem Heil. Dieses "Ja" Gottes gelte der ganzen Kirche und der ganzen Menschheit. Er zwänge sich indes nicht auf, sondern: Er erwarte unsere Antwort, er erwarte unser Ja", so der Kardinal. Auch wir müssten uns "Marias 'Ja' zu eigen machen" und ihrem Beispiel folgen,"damit wir Gottes Sohn in unserem Inneren gläubig aufnehmen und gerettet werden".

Die Botschaft von Fatima erinnere uns in besonderer Weise daran, wie die Kinder marianische Menschen werden. Auch Christus will in uns erneuert werden und in uns leben, damit er die Chance habe, so wie Maria es tat, zu Elisabeth getragen zu werden: in unsere Familien, in unsere Ehe, in unsere Gemeinschaften, in unsere Vereine, in unser Leben.

Am Ende seiner Predigt appelliert Karidnal Woelki an die Gemeinde: "Beginnen wir so zu denken, so zu lieben, so zu handeln wie Jesus, denn dadurch verändern wir die Welt." Die Botschaft von Fatima sei eine Botschaft des Friedens, und wir seien dazu aufgerufen, den Frieden zu bringen. Dort, wo Gott in uns zu leben beginne, seien wir eins mit ihm. Woelki präzisiert: "Dann haben wir den Frieden mit ihm und mit uns selbst und können den Frieden, der von Gott kommt, zu den anderen bringen." Auch wir könnten versuchen, mit Maria Ja zu sagen und täglich den Rosenkranz zu beten, "damit der Frieden in der Welt nicht ein frommer Wunsch bleibt, sondern real Gestalt annimmt".