Wochenimpuls

Lebendige Lichter sein

Der Advent ist eine Zeit der heiligen Spannung. Eine Zeit zwischen Hoffnung, Erwartung und Erfüllung: Dabei ist das Warten auf Weihnachten im Advent kein passives Ausharren und Abwarten. Nein, es ist ein freudiges Er-warten der Geburt des Gottessohnes. Die Kerzen an unseren Adventskränzen sind dabei ein Zeichen für das bewusste Zugehen auf den Herrn. 

Jede Woche haben wir eine neue, weitere Kerze entzündet, bis schließlich jetzt – in der letzten Woche vor dem Fest – alle 4 Kerzen brennen. Mit jeder neu hinzugekommen Flamme ist die Dunkelheit ein Stückchen heller und hoffnungsvoller geworden. Und doch sind die vier Kerzen auf unseren Kränzen nur ein schwaches Vorausleuchten dessen, was da auf uns zukommt. Ihre Aufgabe ist es nämlich, auf das Kind hinzuweisen, das an Weihnachten als „das Licht der Welt“ zu uns kommt, auf Jesus Christus, Gottes ewigen Sohn. 

Er ist das Licht, dass uns warmhält, das alle Finsternis hell macht. Nichts Schöneres als in seinem Licht zu leben. Denn sein Licht bringt lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervor (vgl. Eph 5,8). Wo sein Licht aufleuchtet, entsteht eine neue Atmosphäre, eine Atmosphäre unbeschwerter Freude und Geborgenheit, frei von Angst, eine Atmosphäre, die Heil ist und Heil macht. 

Dieses Licht ist stärker als alle Dunkelheit. Wo immer ein Licht entzündet wird - und mag es noch so klein sein - da weicht die Finsternis. Insofern lädt das vor uns liegende Weihnachtsfest dazu ein, Christus, Gottes Licht, in uns aufzunehmen, um so durch ihn selbst Licht für die Welt zu werden (vgl. Mt 5,14), indem wir durch unser Leben sein Licht der Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit aufleuchten lassen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien schon heute von Herzen frohe, gesegnete und lichtvolle Weihnachten!

Ihr Rainer Woelki
Erzbischof von Köln

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