Predigten

Kardinal Woelki an Allerheiligen

Rainer Maria Kardinal Woelki erinnerte in seiner Predigt am Hochfest Allerheiligen daran, dass alle Menschen zur Gemeinschaft der Heiligen gehören. "Diese Gemeinschaft begann einst mit den Aposteln und den Märtyrern", sagte Woelki. "Zu ihr gehören tausende von bekannten und in der Liturgie verehrten Heiligen, zu dieser Gemeinschaft gehören aber auch Millionen und Abermillionen unbekannter Heilige, oftmals ganz einfache Menschen, die Gott und ihren Nächsten geliebt haben, die versucht haben, dem Glauben der Kirche in ihrem Leben treu zu bleiben. Zu dieser Gemeinschaft der Heiligen gehören auch wir", sagte Woelki weiter.

"Jetzt wird vielleicht der eine sagen: 'Das ist ja ziemlich uncool, klinkt altbacken, eher so wie gestern, vorgestern vielleicht sogar wie von vorvorgestern'. In unserer hochtechnisierten, voll digitalisierten Welt, in der binäre Codes bald mehr dominieren, als die großen Menschheitserzählungen, da reden wir heute doch nicht mehr von Heiligen, von Heiligkeit. Da sind wir froh und dankbar, wenn wir von guten Menschen sprechen können", sagte der Erzbischof.

Heiligkeit wird geschenkt

Vielleicht sei der Festtag deshalb gerade so wichtig. Denn der erinnere uns daran, dass wir mehr sind als nur gute Menschen. Heiligkeit habe demnach etwas mit Erwählung zu tun, genauer mit einer Erwählung durch Gott und dass Gott uns Menschen liebt. "Grundlage für unsere Heiligkeit ist nicht unsere menschliche Leistung, auch nicht eine Vorleistung, die wir zu erbringen hätten. Nein, Grundlage von Heiligkeit ist, dass sie uns geschenkt ist. Dass sie eine Gabe Gottes ist, dass sie Gnade ist. Sie gründet in der großen Liebe, die uns der Vater geschenkt hat."

domradio.de übertrug am Hochfest Allerheiligen das Pontifikalamt aus dem Kölner Dom mit dem Erzbischof. An Allerheiligen gedenken die Katholiken der Verstorbenen. Ursprünglich war der 1. November jedoch kein Tag des Totengedächtnisses, sondern ein österliches Fest, an dem sich die Kirche der unbekannten Heiligen erinnert. Allerheiligen bekennt die Kirche, "dass es eine große Schar von Menschen gibt aus allen Zeiten und Völkern, deren Leben für immer und ewig geglückt ist".

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