Reportage

KAB distanziert sich von Amazon

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Bistum Augsburg verwahrt sich gegen eine Vereinnahmung durch den Internethändler Amazon. Die Verantwortlichen ihrer Bewegung könne man nicht kaufen, schrieb KAB-Diözesanpräses Helmer in einem offenen Brief an den Konzern. Hintergrund ist ein Schreiben Amazons an die KAB, in dem der katholische Verband als potenzieller Empfänger von Spenden des Unternehmens im Rahmen des «AmazonSmile»-Programms umworben wird. Amazon-Kunden können dadurch bei ihren Einkäufen soziale Einrichtungen auswählen, denen Amazon dann ein halbes Prozent der Einkaufssumme überweist. Die KAB sei bekanntermaßen sehr unzufrieden mit Amazon, schrieb Helmer weiter. Gründe dafür gebe es mehrere: Amazon lehne Verhandlungen mit demokratischen Gewerkschaften ab, akzeptiere keine Tarifverträge, nehme massiv Einfluss auf Betriebsräte und behandle die Menschen in der Arbeitswelt nicht entsprechend ihrer Würde. Zudem schikanierten viele Vorgesetzte ihre Mitarbeiter und überwachten sie oft auf willkürliche Art. Warum all das so sein müsse, fragte Helmer in seinem Brief. Er appellierte an Amazon, «die Würde, die Freiheit und Mitsprache Ihrer Beschäftigten innovativ zu ermöglichen und kreativ voranzubringen».

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