Predigten

Joachim Kardinal Meisner im Soldatengottesdienst

Kardinal Joachim Meisner feierte den Internationalen Soldatengottesdienst aus Anlass des Weltfriedenstags mit rund 1.500 in Nordrhein-Westfalen stationierten deutschen und ausländischen Streitkräften. Meisner bedauerte in seiner Predigt, dass viele Menschen ein Leben mit Gott als Einengung betrachten. «Es ist einer der grundlegenden Irrtümer unserer Zeit, zu meinen, Gottes Nähe bedrohe», sagte der Erzbischof. Friede und Gerechtigkeit seien ohne Gott nicht zu realisieren. «Aus der Freundschaft mit Gott spürt der Mensch sehr genau, wo die Freiheit mit Füßen getreten wird, wo der Friede in Gefahr steht und wo Unrecht und autoritäre Regime den Menschen und seine Würde zertreten», so Meisner. «Verantwortete Freiheit geht nicht ohne Gott», betonte der Kardinal.
Von dieser Überzeugung hätten sich angesichts der NS-Gräuel vor mehr als 60 Jahren die Mütter und Väter des Grundgesetzes leiten lassen, als sie die Verantwortung vor Gott in der Verfassungspräambel festschrieben. Es sei genau diese Verantwortung vor Gott, die den Menschen und seine Rechte schützten. Der Kardinal dankte den Soldaten für ihren Einsatz. «Ihr stellt euch mit eurer Aufgabe in den Dienst wahrer Menschlichkeit zum Schutz der Freiheit und des Friedens und damit zum Schutz des menschlichen Zusammenlebens in dieser Welt», sagte der Erzbischof. Die katholische Kirche begeht den Weltfriedenstag jedes Jahr Anfang Januar. Papst Benedikt XVI. hat ihn in diesem Jahr unter das Motto «Junge Menschen zu Frieden und Gerechtigkeit erziehen» gestellt.