Reportage

Gedenkgottesdienst für getötete Menschen in Rio de Janeiro

In Rio de Janeiro hat es einen Gedenkgottesdienst für die Opfer gegeben, die vergangene Woche bei einem Polizeieinsatz getötet worden sind. Der Erzbischof von Rio, Kardinal Tempesta, hielt die Messe auf einem Friedhof in der Nordzone der Stadt. Er betete dafür, dass der Krieg in der Metropole bald ein Ende hat, und ließ mit den Gläubigen weiße Luftballons als Zeichen des Friedens in die Luft steigen.

Bei einem eskalierten Polizeieinsatz gegen eine Drogenbande in zwei Favelas von Rio de Janeiro sind Ende Oktober mindestens 132 Menschen getötet worden. Darunter waren vier Polizisten. Beobachter sprachen von bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Menschenrechtsorganisationen und die päpstlichen Missionswerke in Brasilien äußerten sich nach der blutigen Razzia entsetzt. Der Schmerz jedes Verlustes sei auch der Schmerz der Kirche, die denen zur Seite stehe, die leiden und trauern. "Das menschliche Leben sei unantastbar, und der Staat habe die vorrangige Pflicht, es zu schützen, nicht zu töten", hieß es in einer Mitteilung.