Reportage

Gedenken an Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo

Zum ersten Todestag ist mit einem Gedenkgottesdienst in der Berliner Gethsemanekirche an den chinesischen Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo erinnert worden. Unter den rund 500 Teilnehmern waren unter anderem Altbundespräsident Joachim Gauck mit Lebensgefährtin Daniela Schadt und der Berliner Propst Christian Stäblein.

Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller las aus Gedichten von Liu Xiaobos Witwe, Liu Xia, in deutscher Übersetzung. Der Liedermacher Wolf Biermann sang Protestlieder.

Die Witwe Liu Xiaobos, Lu Xia, war nach fast achtjährigem Hausarrest in China am vergangenen Dienstag in Berlin eingetroffen. Wegen ihres angegriffenen Gesundheitszustandes nahm sie nicht an dem Gottesdienst teil. Im Gottesdienst wurde auch an weitere inhaftierte oder unter Hausarrest stehende Bürgerrechtler in China erinnert.

Der Bürgerrechtler Liu Xiaobo war am 13. Juli 2017 mit 61 Jahren an Krebs gestorben. Der Schriftsteller war 2009 zu elf Jahren Haft verurteilt worden, weil er sich für demokratische Reformen eingesetzt hatte. 2010 erhielt er den Friedensnobelpreis, den er nicht entgegennehmen konnte.

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