Predigten

Dompropst Gerd Bachner am sechsten Sonntag im Jahreskreis

In seiner Predigt sprach Dompropst Gerd Bachner über die Bedeutung, Entscheidungen zu treffen. Das gelte manchmal schon für kleine Entscheidungen des Alltags, vor allem für berufliche und familiäre Entscheidungen und nicht zuletzt für "Entscheidungen, die wir als Lebensentscheidungen qualifizieren". 

Manchmal sei selbst das Herausschieben von Entscheidungen eine Entscheidung: "Keine Entscheidung ist auch eine", mahnte Bachner.  

Die Freiheit der Wahl

Auch Jesus stelle seine Jünger vor die Wahl: Entweder öffnen sie sich den Seligpreisungen oder sie verfallen den Wehrufen. Die Antwort in Gottes Sinne wäre: "Wähle Du das Leben", betonte Bachner.

Die Beziehung Gottes zu den Menschen sei nämlich dadurch gekennzeichnet: Sein Anliegen ist es, das Leben in Fülle zu haben. Und dann: Wir haben die Freiheit der Wahl." Gott überlasse den Menschen die freie Gestaltung des Lebens. "Weil Gott die Liebe ist und Liebe nur angst- und zwangsfrei gelebt werden kann, lässt Gott uns die Wahl wofür wir uns entscheiden", so Bachner.

Aber: Gott gebe dennoch den Auftrag, sich zu entscheiden. 

​Übertragung des Kapitelamts

DOMRADIO.DE übertrug am sechsten Sonntag im Jahreskreis das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom mit Dompropst Gerd Bachner. Es sang der Kölner Domchor unter der Leitung von Eberhard Metternich und Michael Krebs. An der Orgel: Winfried Bönig

Auslegung zum Sonntagsevangelium (Lk 6,17.20-26)

Von Peter Köster

Jesus steigt mit denen, die der Vater ihm gegeben hat, vom Berg hinunter in die Ebene. Dort ist auf einmal eine große Schar … seiner Jünger um ihn herum, und eine große Volksmenge aus dem ganzen Judenland und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon strömt herbei. Jesus steht mit den Aposteln den Jüngern und dem Volk gegenüber. Der Evangelist entwirft hier ein eindrucksvolles Bild einer Kirche und ihrer Struktur, die sich in konzentrischen Kreisen um Jesus bildet. In der großen Volksmenge aus ganz Judäa und Jerusalem sowie aus der Gegend von Tyrus und Sidon ist die Kirche aus Juden und Heiden angedeutet. Die vielen Menschen sind gekommen, um Jesus zu hören und von ihm geheilt zu werden. An den Erwartungen des Volkes fällt die Reihenfolge auf. Offenbar ist die Suche nach Sinn und Verankertsein noch größer als das Verlangen nach Heilung. Nicht selten liegt ja die Ursache von Erkrankungen in dem Mangel an „Orten“, wo Menschen mit ihren Alltagserfahrungen und Schicksalen, ihren Grundbedürfnissen und ihrer Sehnsucht nach gelingendem Leben Orientierung und Halt finden.

Aus: Magnificat. Das Stundenbuch. Februar 2019

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