Predigten

Domdechant Kleine am Fest der Heiligen Familie

In seiner Predigt plädierte Dom- und Stadtdechant Robert Kleine für ein realistisches Bild der Heiligen Familie. Der Alltag von Josef, Maria und Jesus sei sicherlich nicht nur harmonisch und sorgenfrei verlaufen, wie es in Darstellungen häufig fälschlicherweise vermittelt werde. Dennoch hätten Jesu Eltern den Glauben bewusst ins Zentrum gestellt und einem Kind ein Umfeld geboten, in dem es zu seiner Berufung finden konnte. Darin seien sie Christen und Christinnen ein Vorbild.

"Vater, Mutter, Kind?"

Mit Blick auf die moderne Gesellschaft fragte Kleine in seiner Predigt: "Was macht eine Familie heute aus?". Nicht selten machten Trennungen oder Schicksalsschicksäle einen Strich durch ideale Wunschvorstellungen. Die meisten jungen Menschen sehnten sich zwar nach einer glücklichen Beziehung, aber die Realität sei oft eine andere. Es sei unübersehbar, dass sich die kirchliche und tradierte Vorstellung von Ehe und Familie verändere. Heute gebe es "Patchworkfamilien, Pflegefamilien, Alleinerziehende, eingetragene Partnerschaften mit adoptierten Kindern". Kirche könne diese Entwicklungen nicht aufhalten, vielmehr solle sie sich Gedanken machen, was Familien stärke und dafür eintreten. "Ich befürchte nicht das Ende der Familie", betonte Kleine. Entscheidend sei, "dass es Entwicklungsräume für Kinder und deren Eltern" gebe. Familien müssten in der Politik und Gesellschaft mehr Wertschätzung genießen, was nicht heiße, die Beiträge anderer Erwachsener ohne Kinder zu übersehen. 

Für jeden gelte es zu fragen, "wo Gott in meinem Leben wirke" und was der eigene Beitrag für die Gesellschaft sei. Das Ziel sei "die Gemeinschaft mit Gott" und die Sorge füreinander. Letztlich sei es doch so: "Wir alle sind eine Familie, denn wir alle sind Kinder Gottes", schloss Robert Kleine seine Predigt und ermutigte: "Leben wir auch so!"

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