Wochenimpuls

Der Heilige Geist ist kein frommer Glücksbringer

"Komm Heiliger Geist, kehr bei uns ein!" – Mit dem Pfingstfest findet die Osterzeit ihren Abschluss. Die Kirche hat 50 Tage lang über die Auferstehung Jesu gejubelt. Und jetzt feiert sie die Aussendung des Heiligen Geistes. Vor seiner Himmelfahrt hatte Jesus seinen Jüngerinnen und Jüngern zugesagt, dass er sie nicht alleine auf der Erde zurücklassen, sondern ihnen den Heiligen Geist als Beistand senden werde. Nach dem Eintritt Gottes in die Welt in der Geburt des Sohnes kommt er nun also in der Person des Heiligen Geistes zu uns. Der Herr verspricht uns: "Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt". 

In diesen Tagen empfangen überall auf der Welt – und auch bei uns im Erzbistum Köln – junge Menschen das Sakrament der Firmung. Dabei wird jedem und jeder Einzelnen ganz persönlich der Beistand des Heiligen Geistes zugesprochen. In der Firmung dürfen wir alle unser ganz eigenes Pfingsten feiern. Aber Achtung! Der Heilige Geist ist kein frommer Glücksbringer! Das Geschenk des Heiligen Geistes bedeutet nicht, dass wir uns zurücklehnen können und Gott jetzt alles regelt, weil wir den Heiligen Geist quasi "in der Tasche haben". Wie mit allen Gaben und Talenten, die der Herr uns schenkt, sollen wir damit arbeiten, sollen sie für uns und für andere wirksam werden lassen. Bitten wir Gott also darum, dass er uns mit der Gabe des Geistes beschenke, damit dieser in uns und durch uns wirken kann. "Komm Heiliger Geist!"

Ihr Rainer Woelki 
Erzbischof von Köln

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