Wochenkommentar: Der Chefredakteur kommentiert

Deutschland ist Weltmeister

Ok - die Fußballweltmeisterschaft haben die Frauen genauso versemmelt wie zuvor die Männer. Das ist betrüblich - aber kein Drama. Umso mehr freut es mich, dass Deutschland Weltmeister bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine ist. Kein anderes Land, nicht einmal das direkte Nachbarland Polen, hat mehr Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet aufgenommen als wir Deutschen. Über 1,1 Millionen Ukrainer haben in Deutschland Schutz gefunden - drei weitere Millionen in anderen EU-Ländern. Fast die Hälfte davon sind Frauen und ein Drittel Kinder. Bekanntermaßen dürfen erwachsene Männer die Ukraine nicht verlassen, weil sie im Krieg gebraucht werden. 

Ja - wir haben viele Probleme im Land.  Ein überlastetes Pflege- und Gesundheitssystem, wirtschaftliche Probleme und enorme Belastungen, eine marode Infrastruktur bei der Bahn und Autobahnbrücken, Wald- und Artensterben und Probleme beim Klimaschutz - um nur einige zu benennen. Aber: Wenn es wirklich um Hilfe für Menschen geht, schauen wir Deutschen nicht weg! Und das ist gut so. Wir gewähren Schutzbedürftigen zudem weit mehr als nur Essen und ein Dach über dem Kopf. Land auf, Land ab organisieren sich unzählige Ehrenamtliche für Flüchtlinge. Vom Sprach-Unterricht bis zur Integration der Kinder in Kitas und Schulen. Besonders stolz macht es mich, dass gerade Christen hier oft in der allerersten Reihe dabei sind. Mithelfen - Mitanpacken - zeigen, was der Auftrag Jesu konkret bedeutet: Ich war hungrig, obdachlos und fremd - aber ihr habt mir Essen und Heimat gegeben. Ich bin froh und richtig stolz auf all diese weltmeisterlichen Leistungen!

Ingo Brüggenjürgen

für DOMRADIO.DE 

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