Wochenkommentar: Der Chefredakteur kommentiert

Lob der tüchtigen Frauen

Eine tüchtige Frau – wer findet sie? Mit dieser Frage beginnt das Lob der tüchtigen Frau in der Bibel, im Buch der Weisheit. Beim synodalen Weg waren es gerade die Frauen, die unübersehbar und unüberhörbar ihre Stimme einbrachten. Unüberhörbar klug und weise. Unüberhörbar lebensnah, unüberhörbar frisch, pragmatisch und belebend.

Ein Beispiel aus der Debatte? Gerade hatte sich der Augsburger Bischof Bertram Meier laut gefragt, ob durch den Einsatz von Laien nicht die Kleriker zurückgedrängt würden und so überflüssig würden, da punkte die Franziskanerin Katharina Ganz mit ihrer Erwiderung, es seien doch wohl ehr die Frauen, die immer wieder und immer noch vom kirchlichen Leben ausgeschlossen würden. Treffer und versenkt – Volltreffer!

Besonders die Frauen und hier nochmal besonders die Ordensfrauen brachten durch ihre Wortbeiträge die überkommenen männlichen – meist bischöflichen Positionen ins Wanken und die Debatten des Synodalen Weges immer wieder voran. Selbst wer den Zweifel am ganzen Reformprozess vorbringt muss, wenn er bei den synodalen Treffen in Frankfurt dabei war, dankbar feststellen: Es gilt Gott zu loben, für so viele intelligente, kluge und fromme Frauen, die sich trotz aller kirchlichen Diskriminierungen und Benachteiligungen über all die Jahre nicht längst verbittert und enttäuscht zurückgezogen haben. Der größte Erfolg des Reformweges sind Frauen, die ihrer Kirche nicht länger nur im Stillen und verborgenen dienen. Es sind Frauen, die der Kirche von morgen ein Gesicht geben. Die wie am Ostermorgen mal wieder die Ersten sind. Gott sei Dank für all diese mutigen und klugen Frauen, die die Frohe Botschaft in Wort und Tat leben und weitergeben! Frankfurt hat eindrucksvoll gezeigt: Ohne diese Frauen geht in der Kirche zukünftig gar nichts mehr!

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