Am frühen Sonntagmorgen wird wieder an der Uhr gedreht. Wir bekommen die zusätzliche Stunde Schlaf zurück, die man uns im Frühjahr geklaut hat. Die Umstellung auf die Winterzeit erfolgt unabhängig vom gefühlten Sommerwetter. Selbst wenn sich die Schlafenszeit verlängert - unsere Lebenszeit bleibt davon unberührt. Die liegt, da sind sich alle Christen ausnahmsweise mal einig, allein in Gottes Hand.
Ich gebe gerne zu, dass auch ich manchmal die Zeit gerne zurückdrehen möchte. Noch mal ganz neu anfangen. Fehler vermeiden. Aber könnte ich, könnten wir den Lauf der Welt aufhalten, verändern? Der biblische Weisheitsautor Kohelet war sich ganz sicher, alles habe seine Zeit. Krieg und Frieden, Liebe und Hass, Weinen und Lachen .... Alles hat seine richtige Zeit. Wenn wir aber unsere Lebenszeit nicht einfach so vor- oder zurückdrehen können wie unsere Uhr, sollten wir vielleicht gerade in den Krisen dieser Tage die Empfehlung Kohelets beherzigen. Der empfahl schon vor weit über 2000 Jahren: "Also esse fröhlich Dein Brot und trinke Deinen Wein. Genieß Dein Leben und all die Tage, die Gott Dir unter der Sonne geschenkt hat!" Ich würde noch ergänzen, dass ich sehr dankbar bin für jede Minute, die Gott mir unter der Sonne schenkt. Dankbar - selbst wenn mein Leben nur Windhauch sein sollte.
Ingo Brüggenjürgen
Chefredakteur
