Wochenimpuls

Das "Regierungsprogramm" Papst Leos XIV.

Vielleicht kennen Sie diese Situation selbst: Sie beginnen mit einem neuen Projekt, nehmen sich etwas Neues vor, oder beginnen eine neue Arbeit. Da ist es ganz natürlich, seine Gedanken zu ordnen, und sich zu überlegen, welche Themen man angehen möchte, was man schaffen will.

Genauso geht es wohl auch unserem neuen Papst, Leo XIV. Der macht sich Gedanken, welche Akzente er setzen will. So hat der Heilige Vater eine Art "Regierungsprogramm" für sein jetzt beginnendes Pontifikat formuliert und erklärt darin, welche Schwerpunkte ihm am Herzen liegen: Vor allem möchte er, dass Christus ganz in der Mitte der kirchlichen Verkündigung steht. Die ganze Kirche soll sich immer wieder neu den Missionsauftrag des Herrn bewusstmachen: Den Auftrag, allen Menschen überall auf der Welt sein Evangelium zu verkünden.

Dazu - so Papst Leo - muss die Kirche einen mutigen, einen offenen und vertrauensvollen Dialog mit der Welt pflegen. Und auch innerhalb der Kirche sollen Dialog und ein gutes synodales Miteinander prägend sein für unseren Umgang miteinander. Dabei unterstreicht der Hl. Vater die Bedeutung dieser beiden Punkte - Verkündigung und Evangelisierung sowie Dialog mit der Welt - mit einem Zitat von Papst Benedikt XVI.: "Es handelt sich dabei um Grundsätze des Evangeliums, die das Leben und Wirken der Familie Gottes seit jeher beseelt und inspiriert haben, um Werte, durch die sich das barmherzige Antlitz des Vaters offenbart hat und sich weiterhin im menschgewordenen Sohn offenbart, der die letzte Hoffnung eines jeden ist, der aufrichtig nach Wahrheit, Gerechtigkeit, Frieden und Geschwisterlichkeit sucht."

Beten wir in diesen Tagen, in denen der Hl. Vater seinen Dienst für uns alle antritt, ganz besonders für ihn. Und begleiten wir ihn mit unserem Gebet. Beten wir auch, dass es uns als Kirche immer besser gelingen möge, mit allen Menschen ins Gespräch zu kommen, um ihnen voller Freude von Jesus Christus zu erzählen.

Ihr
Rainer Woelki
Erzbischof von Köln

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