Predigten

Bischof Hofmann im Pontifikalrequiem für Bischof Melzer

DOMRADIO.DE übertrug am Montag die Exequien für Weihbischof em. Manfred Melzer aus dem Kölner Dom mit Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki. In der Predigt wies der emeritierte Bischof von Würzburg, Friedhelm Hofmann, darauf hin, dass wenn ein Mensch geboren werde, der Tod das einzig sichere sei.

"Trotzdem trifft es uns immer bitter, wenn ein lieber Mensch von uns geht", fügte Hofmann hinzu, der auf Wunsch des Verstorbenen die Predigt hielt. Auch wenn Christen an das ewige Leben glauben, seien sie davon nicht ausgenommen. Denn das Abschiednehmen von einem lieben Menschen sei schließlich immer auch ein Stück Weggang von einem selbst, betonte Hofmann.

"Geboren, um zu sterben und gestorben um zu leben", fasste er zusammen. Das könne man auch vom Weihbischof Manfred Melzer sagen.

Ein Seelsorger mit Heimatverbundenheit

Ungeachtet seiner Positionen und Ämter sei Weihbischof Melzer immer vor allem Seelsorger am einzelnen Menschen geblieben – auch wenn er keine eigene Gemeinde hatte, wie damals, in den 70er und 80er Jahren, als ihn Kardinal Höffner zu seinen Erzbischöflichen Kaplan und Privatsekretär machte und für Melzer zu einem "väterlichen Freund" wurde.

Sein Bischofswappen – ein goldener Anker mit den griechischen Buchstaben Alpha und Omega auf einem blauen Mittelschild vor dem silbernen Wappenschild des Erzbistums Köln  – zeige zudem seine Heimatverbundenheit, sagte Hofmann.

"Der Anker erinnert an seine Geburtsstadt Solingen, die ebenfalls einen Anker im Wappen trägt".

Immer für die Menschen da gewesen

Melzers Wahlspruch "Durch Liebe Gott erkennen" sei Leitbild seines Lebens gewesen: "Er war immer dort, wo Not war, kein Einsatz war ihm zu schwer oder zu hart", sagte Hofmann und lobte Melzer als einen Mann, der packende und klare Predigten halten konnte und sich nicht vom äußeren Schein blenden ließ.

Seelsorger bis zur letzten Stunde

Melzer, ein Seelsorger bis zur letzten Stunde. Nicht zuletzt deswegen reiße der rasche Tod bei vielen eine schmerzliche Lücke, bemerkte Hofmann und erinnerte an Melzers letzte Lebensjahre, die "von Krankheit und Schmerzen gezeichnet waren".

Schon vor Erreichen der Altersgrenze habe Melzer den Papst darum bitten müssen, ihn von den bischöflichen Aufgaben zu entpflichten. "Aber auch diese Zeit hat er innerlich angenommen und im Bewusstsein der Nachfolge Christi ertragen", lobte Hofmann.

Bis zuletzt sei es Melzer wichtig gewesen, noch im Beichtstuhl für die Menschen da zu sein, "selbst wenn er diesen Dienst nur mit Hilfe einer Sauerstoffflasche bewältigen konnte".

Marion Sendker

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