Reportage

Bilanz der Papstreise in den Libanon

Keine 100 Kilometer vom Kriegsgeschehen in Syrien hat Papst Benedikt XVI. die Völker des Nahen Ostens zu Frieden und einem Ende der Gewalt aufgerufen. Das Dröhnen der Waffen, Hass und Kriegsgräuel müssten aufhören, forderte der Papst zum Abschluss seines dreitägigen Besuchs vor rund 300.000 Gottesdienstteilnehmern in Beirut. Es war eine mutige Friedensmission. Etlichen Warnungen zum Trotz, die Gewalt aus Syrien könnte übergreifen oder die antiwestlichen Attacken nach dem islamkritischen US-Film eskalieren, richtete Benedikt XVI. von Beirut aus seine Botschaft von Frieden und Versöhnung. In erster Linie war die Reise des Papstes eine geistliche Mission. In Beirut veröffentlichte er das Schlussdokument der Nahost-Bischofssynode von 2010. Es soll den Kurs der katholischen Kirchen der Region für die kommenden Jahre bestimmen. Nüchtern analysiert das Dokument die teils dramatischen Bedingungen der christlichen Minderheiten zwischen Kairo und Teheran. Es zeigt aber auch, wie sich die Christen in ihren Ursprungsländern als loyale Staatsbürger behaupten können.