Kirche in Italien besorgt über Erfolg von Sterbehilfe-Initiative

"Helfen, statt Leben vernichten"

Italiens katholische Bischöfe haben sich "sehr besorgt" über eine Initiative zur Legalisierung der aktiven Sterbehilfe geäußert. Nun wandte sich die Bischofskonferenz in einer aktuellen Stellungnahme entschieden gegen das Vorhaben.

Viele Tabletten und ein Wasserglas - Symbolbild Sterbehilfe / © Julia Steinbrecht (KNA)
Viele Tabletten und ein Wasserglas - Symbolbild Sterbehilfe / © Julia Steinbrecht ( KNA )

"Wer sich in einem Zustand extremen Leidens befindet, dem sollte geholfen werden, den Schmerz zu bewältigen, Angst und Verzweiflung zu überwinden", heißt es in einer Stellungnahme. Keinesfalls dürfe es darum gehen, "Leben zu vernichten".

Unterschriftenkampagne für aktive Sterbehilfe

Zuvor war bekannt geworden, dass es einer Gruppe von Initiatoren gelungen ist, 500.000 Unterschriften für eine teilweise Aufhebung des Artikels 579 im italienischen Strafgesetzbuch zu sammeln. Dieser stellt aktive Sterbehilfe ("Tötung auf Verlangen") unter Strafe. Sollten die gesammelten Unterschriften tatsächlich gültig sein, könnte dies zu einem Referendum führen.

Nach Ansicht der Bischöfe wäre die "Entscheidung für den Tod" eine "Niederlage" des Menschen - und der Sieg eines "individualistischen, nihilistischen" Konzepts. In diesem gebe es offenbar keinen Platz für Hoffnung oder intakte zwischenmenschliche Beziehungen. Ziel der Kirche müsse es daher sein, mit klaren Worten auf den Schutz der Menschenwürde zu dringen.

Die Organisatoren der Unterschriftenkampagne setzen ihren Einsatz derweil unvermindert fort. Um sicherzugehen, dass die Hürde von einer halben Million überschritten wird, wollen sie bis zum Stichtag am 30. September 750.000 Unterschriften beisammen haben.


Quelle:
KNA