Ugandischer Erzbischof und Regimekritiker Lwanga tot

Schock und Sorge

Der ugandische Erzbischof Cyprian Kizito Lwanga ist tot. Wie die Hauptstadtdiözese Kampala am Karsamstag mitteilte, starb der Geistliche im Alter von 68 Jahren "unerwartet" in seiner Residenz.

Brennende Kerzen / © Lifestyle and Wedding ph (shutterstock)
Brennende Kerzen / © Lifestyle and Wedding ph ( shutterstock )

Die Bischöfe des ostafrikanischen Landes sprachen Kollegen und der Familie des Verstorbenen ihr Beileid aus. Pläne für die Beisetzung würden später bekanntgegeben. In einer ersten Stellungnahme äußerte ein Sprecher der Erzdiözese "tiefe Sorge" über Lwangas überraschendes Ableben. Auch Weggefährten und Katholiken äußerten "Schock" angesichts der Tatsache, dass Lwanga am Karfreitag noch einen Gottesdienst geleitet habe. "Wir hatten keine Ahnung, dass es sein letzter öffentlicher Auftritt sein würde", so ein Ugander in Sozialen Medien.

Lwanga wurde am 19. Januar 1953 in der ugandischen Stadt Naggalama geboren und 1978 zum Priester geweiht. 1997 wurde er zum Bischof ernannt und neun Jahre später als dritter Erzbischof von Kampala eingesetzt.

Profilierter Regmekritiker

Er galt als Kritiker von Alt-Präsident Yoweri Museveni. Erst Mitte Februar warnte Lwanga Ugandas Regierung davor, in die Fußstapfen ihrer diktatorischen Vorgänger zu treten. Bereits unter den Gewaltherrschern Idi Amin und Milton Obote hätten die Sicherheitskräfte des ostafrikanischen Landes Menschen entführt, gefoltert und getötet, so der Geistliche. An die Regierungspartei NRM appellierte Lwanga, sich zu ihren anfänglichen Idealen zu bekennen und den "üblen" Methoden der Vorgängerregime zu widerstehen. Zuvor hatte er im November "tiefe Sorge" über zunehmende Gewalt gegen die Opposition geäußert.


Quelle:
KNA