Perus Bischöfe fordern Aufklärung von Impf-Skandal

Politiker heimlich geimpft

​Die Kirche in Peru fordert im Skandal um privilegierte Impfungen für ranghohe Politiker eine umfassende Untersuchung der Vorwürfe. Einige Politiker, Diplomaten und Spitzenbeamte hatten sich vor dem Start der Impfaktion immunisieren lassen. 

Auf diesem vom peruanischen Gesundheitsministerium zur Verfügung gestellten Bild wird eine Lieferung von Covid-19-Impfungen in ein Flugzeug geladen. / © Minsa Peru (dpa)
Auf diesem vom peruanischen Gesundheitsministerium zur Verfügung gestellten Bild wird eine Lieferung von Covid-19-Impfungen in ein Flugzeug geladen. / © Minsa Peru ( dpa )

Zuvor hatte Ex-Präsident Martin Vizcarra eingeräumt, dass er und seine Familie bereits vor Wochen mit ersten Impfdosen des chinesischen Herstellers Sinopharm heimlich immunisiert worden seien.

Im Rahmen weiterer Untersuchungen kam ans Licht, dass sich weitere Politiker, Diplomaten und Spitzenbeamte weit vor dem offiziellen Impfstart hatten immunisieren lassen - darunter auch der Päpstliche Nuntius in Peru, Erzbischof Nicola Girasoli. Der Skandal löste eine Rücktrittswelle aus.

Girasoli räumte in einem Schreiben ein, er sei von einer Universität zu einer frühzeitigen Impfung eingeladen worden, weil er Berater für ethische Angelegenheiten gewesen sei. Limas Erzbischof Carlos Castillo Mattasoglio bezeichnete die Erklärung des Nuntius daraufhin in einem Radiointerview als unzureichend.

"Dass er auf der Liste stand, schmerzt uns sehr", sagte Castillo Mattasoglio. Die Peruanische Bischofskonferenz erklärte, der Impfskandal offenbare ein neues Antlitz des Monsters namens Korruption.


Quelle:
KNA