Der für die Caritas zuständige Kölner Weihbischof Ansgar Puff ruft zu Spenden für den Wiederaufbau kirchlicher Einrichtungen in Beirut auf. Die Situation nach der Explosionskatastrophe in der libanesischen Hauptstadt am 4. August sei schon aus dem Fokus des medialen Interesses verschwunden, beklagte er am Freitag vor Journalisten in Köln. "Die Berichte und Bilder, die mir eine befreundete Familie direkt geschickt hat, haben mich erschüttert und mir immer dringlicher deutlich gemacht, dass wir hier ganz konkret Solidarität zeigen müssen." Der Aufbau beginne erst jetzt.
Das Erzbistum Köln hatte auf Initiative Puffs zu Monatsbeginn die Spenden- und Gebetsaktion "Gemeinsam für Beirut" gestartet. Bis jetzt seien 20.000 Euro eingegangen, hieß es. Die Aktion wolle Aufmerksamkeit dafür schaffen, "dass die Menschen um eine Rückkehr in ein menschenwürdiges Leben kämpfen", so Puff.
Aufbau von Kirchen und sozialer Infrastruktur
Der Leiter der Diözesanstelle Weltkirche-Weltmission und Koordinator der Aktion, Nadim K. Ammann, berichtete, dass drei Projekte gefördert würden. Neben dem Aufbau von Kirchen gehe es um die Wiederherstellung einer ganzen sozialen Infrastruktur, "die sich um die Unterstützung der Menschen im Libanon kümmert".
Die Koordinatorin für Engagementförderung beim Erzbistum und gebürtige Libanesin, Nathalie Welzel, verwies auf Überlebende, die durch die Explosion traumatisiert worden seien. "Die Kirche und der Glaube helfen nicht nur finanziell, sondern auch dadurch, dass die traumatisierten Menschen hier Ansprechpartner finden." Nach der Explosion hatte der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki 100.000 Euro als Soforthilfe an das Krankenhaus der Rosenkranzschwestern gespendet.