Argentiniens Kirche stellt sich in Corona-Krise hinter Regierung

"Rückendeckung für die Quarantäne"

​Die katholische Kirche in Argentinien hat sich in der Corona-Pandemie hinter den Kurs des linksgerichteten Präsidenten Alberto Fernandez gestellt. In der Krise gebe es keinen Platz für Partei- oder Einzelinteressen, so der Erzbischof von Buenos Aires, Kardinal Mario Poli.

Kardinal Mario Aurelio Poli / © Paolo Galosi (KNA)
Kardinal Mario Aurelio Poli / © Paolo Galosi ( KNA )

Er äußerte sich beim erstmals nur online ausgetragenen Gebetstag "Te Deum" am Montag, an dem auch Fernandez virtuell teilnahm. Der Kardinal dankte in seiner Predigt jenen, "die uns beschützen". 

Die argentinischen Medien werteten die Predigt Polis als klare Rückendeckung für den harten Corona-Kurs von Fernandez. Das regierungsnahe Blatt "Pagina 12" kommentierte: "Starke Unterstützung der Kirche für die Maßnahmen der Regierung gegen die Corona-Pandemie". Die konservative Zeitung "La Nacion" schrieb: "Die Botschaft Polis: Rückendeckung für die Quarantäne".

"Te Deum" wird traditionell auch politisch genutzt

Das traditionelle "Te Deum" nutzt die katholische Kirche im Heimatland von Papst Franziskus seit Jahren auch zu einer gesellschaftspolitischen Bestandsaufnahme. Dabei gab es gelegentlich auch deutliche Kritik an der jeweiligen Regierung.

Das führte dazu, dass Fernandez' Vorvorgängerin und heutige Vizepräsidentin Cristina Kirchner (2007-2015) dem Te Deum in Buenos Aires einige Zeit fernblieb und stattdessen in die Provinz auswich.


Quelle:
KNA