Brasiliens Juden begrüßen Befreiung vom Samstagsunterricht

Keine Prüfungen mehr im Dunkeln

Die jüdischen Gemeinschaften in Brasilien begrüßen ein neues Gesetz, das Schülern und Studenten das Fernbleiben vom Unterricht an religiösen Feiertagen erlaubt. Jüdische Schüler müssen nun am Schabbat nicht mehr im Unterricht erscheinen.

 (DR)

Das berichten örtliche Medien (Mittwoch). Brasiliens neuer Präsident Jair Messias Bolsonaro hatte das Gesetz am 4. Januar unterzeichnet. Es gilt für alle Religionsgemeinschaften. Das Gesetz stellt Schüler vom Unterricht an Tagen frei, an denen religiöse Feste stattfinden.

Damit dürfen jüdische Schüler am Schabbat, also dem Samstag, sowie anlässlich von Festen wie Pessach, Rosch Haschana und Jom Kippur künftig freinehmen. Auch Freikirchen wie die Siebenten-Tags-Adventisten profitieren davon, die ebenfalls den Samstag statt den Sonntag als geheiligten Tag feiern.

Prüfungen erst nach Anbruch der Dunkelheit

Rund zwei Millionen Brasilianer können sich nach Schätzungen auf die neue Regelung berufen. Da in Brasilien Prüfungen oft samstags abgehalten werden, harrten etliche betroffene Schüler bisher bis zum Anbruch der Dunkelheit in den Klassenzimmern aus, in denen die anderen Schüler ihre Prüfung ablegten.

Erst nach Einbruch der Nacht begannen sie mit den Prüfungen. Laut der Nachrichtenagentur Jewish Telegraphic Agency waren im Jahr 2016 rund 76.000 jüdische Schüler und Studenten betroffen.

Schulpläne werden umgestellt

Das Gesetz tritt im März nach Ablauf einer 60-Tage-Frist in Kraft. Allerdings haben Schulen und Universitäten noch zwei Jahre Zeit, ihre Schulpläne entsprechend umzustellen. Die Regelung gilt nicht für vom Militär geleitete Schulen.


Quelle:
KNA
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