USA laden zum Religionsfreiheits-Gipfel ein

Mit der US-Außenpolitik in Einklang?

Religionsfreiheit wird am Dienstag Thema in Washington sein: Das US-Außenministerium hat zu einer Konferenz geladen. Außenminister und Vertreter von Religionsgemeinschaften reisen dafür an. Im Vorfeld hagelte es aber auch Kritik.

 (DR)

Das US-Außenministerium lädt ab Dienstag zu einer großen internationalen Konferenz zum Thema Religionsfreiheit nach Washington. Teilnehmen werden mehr als 80 Delegationen, darunter zahlreiche Außenminister, hochrangige Vertreter von Religionsgemeinschaften und gesellschaftlicher Organisationen.

Gastgeber und US-Außenminister Mike Pompeo sagte dem katholischen TV-Sender EWTN, er sei bereit, auch mit Ländervertretern zu sprechen, mit denen die USA "tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten" hätten.

Kritik an der Teilnehmerliste

Im Vorfeld des bis Donnerstag dauernden Treffens hatte es Kritik an der Teilnehmerliste gegeben. Länder wie China oder Saudi-Arabien wurden nicht eingeladen, dafür aber Bahrain und Ungarn. Beide Staaten standen zuletzt in der Kritik, gegenüber einigen Religionen restriktiv oder feindlich vorgegangen zu sein.

Die Initiatoren des Treffens hatten gegenüber dem katholischen Magazin "Crux" erklärt, die Konferenz sei einberufen worden, weil die US-Regierung nicht glaube, "dass der Verfolgung christlicher Minderheiten auf der ganzen Welt genügend Aufmerksamkeit geschenkt wurde".

Kritik an der Trump-Regierung

Die Zusammenkunft werde insbesondere von evangelikalen Gruppen begeistert erwartet, schreibt die Zeitung "Politico". Diese hatten zwar Donald Trumps politische Agenda (mit mehr als 80 Prozent Zustimmung) bei dessen Wahl zum Präsidenten unterstützt. Dennoch kritisiert das konservativ-protestantische Lager die Regierung beim Thema Christenverfolgung im Ausland. Insbesondere im Irak, so der Vorwurf, habe die Trump-Regierung zum Schutz der Christen zu wenig getan.

Die dreitätige Konferenz findet 20 Jahre nach der Unterzeichnung des Gesetzes für Internationale Religionsfreiheit ("International Religious Freedom Act") durch Präsident Bill Clinton statt. Es verpflichtet den Präsidenten und den Kongress, Fragen der Religionsfreiheit mit der US-Außenpolitik in Einklang zu bringen.


Quelle:
KNA