Friedensnobelpreisträger Santos kommt zum Katholikentag

"Handwerker des Friedens"

Seit 2016 ist er Preisträger des Friedensnobelpreises. Im Mai wird der kolumbianische Staatspräsident Juan Manuel Santos zum Katholikentag nach Münster kommen und an einer Diskussion zum Thema "Frieden und Versöhnung sind möglich" teilnehmen.

Papst Franziskus und Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos (l.) / © Cristian Gennari (KNA)
Papst Franziskus und Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos (l.) / © Cristian Gennari ( KNA )

Das teilten die Veranstalter am Freitag in Münster mit. Santos wurde "für seine entschlossenen Anstrengungen, den mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg in dem Land zu beenden", vom Nobelkomitee ausgezeichnet. Der 101. Deutsche Katholikentag vom 9. bis 13. Mai steht unter dem Leitwort "Suche Frieden".

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, erklärte, Santos könne aus eigenen Erfahrungen viel über den Weg zum Frieden berichten. "Präsident Santos ist ein wirkliches Beispiel für einen Menschen, der Frieden sucht - und auch gefunden hat", so Sternberg. Der Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Pater Michael Heinz, nannte Santos einen "Handwerker des Friedens".

Kraft, Geduld und Versöhnungsbereitschaft

"Angesichts der vielen Wunden, die Krieg und Gewalt in den Menschen hinterlassen haben, ist es beeindruckend, dass es zu einem Friedensabkommen zwischen Regierung und FARC gekommen ist", so der Ordensmann. Es brauche allerdings noch viel Kraft, Geduld und Versöhnungsbereitschaft für ein Kolumbien des Friedens.

Mit ihrer Nationalen Versöhnungskommission habe die kolumbianische Kirche eine wichtige Vermittlerrolle zwischen Regierung und der Rebellenorganisation FARC eingenommen. "Damit Versöhnung und Frieden in Kolumbien möglich werden können, bedarf es der Solidarität der internationalen Staatengemeinschaft, insbesondere auch aus Deutschland", so Heinz, der auch auf dem Podium am 10. Mai mit Santos diskutieren wird.

Weitere Teilnehmer sind voraussichtlich der frühere Vorsitzende der Kolumbianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Luis Augusto Castro Quiroga, und die Lateinamerikabeauftragte im Bundesentwicklungsministerium, Christiane Bögemann-Hagedorn. Angefragt sei zudem Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD), so die Organisatoren.


Quelle:
KNA