Myanmars Kardinal Bo über Papstreise

"Einen Dialog anstoßen"

Ende November besucht Papst Franziskus Myanmar. In dem Land, in dem Katholiken in der Minderheit leben, soll er verschiedene Religionsvertreter treffen. Das erhofft sich der Erzbischof von Rangun.

Katholische Priester in Südkorea  (dpa)
Katholische Priester in Südkorea / ( dpa )

Myanmars Kardinal Charles Bo wünscht sich eine Begegnung von Papst Franziskus mit Vertretern verschiedener Religionen. Er wolle Franziskus an diesem Samstag im Vatikan treffen und ihm eine außerplanmäßige Begegnung bei seinem Besuch nach Myanmar Ende November vorschlagen, kündigte der Erzbischof von Rangun im Interview mit Radio Vatikan (Freitag) an.

Interreligiösen Dialog stärken

Generell seien die Beziehungen zwischen Buddhisten, Muslimen sowie auch unter den Christen im Land gut, sagte Bo. Einige Extremisten, die sich nach der Ankündigung des Papstbesuchs zunächst negativ äußerten, schienen den Besuch nun positiver zu sehen. Das Land sei aber immer noch von vielen Konflikten und Gewalt gekennzeichnet, etwa durch das Militär. Der Regierung gelinge es nicht, es zu kontrollieren. Auch zwischen verschiedenen ethnisch-religiösen Gruppen gebe es Probleme, etwa bei den Christen im Staat Kachin und den muslimischen Rohingya in Rakhine, räumte Bo ein.

Deshalb, so der Kardinal, wolle er den Papst um ein privates Treffen jenseits des offiziellen Programms bitten - "mit Vertretern verschiedener Religionen wie Buddhisten, Muslimen, Hindu und Christen, alle gemeinsam". Der Papst könne so eventuell einen Dialog anstoßen: "Vielleicht kann es ihm gelingen, zu ihren Herzen zu sprechen und das könnte der erste Schritt zu Frieden sein", so Bo.

Solidarität mit Katholiken in Myanmar

Papst Franziskus besucht Myanmar vom 27. bis 30. November. In dem Land bilden Katholiken eine Minderheit von etwa einem Prozent. Der Anteil der Christen insgesamt in dem mehrheitlich buddhistischen Land beträgt knapp sechs Prozent.

Franziskus hatte Erzbischof Charles Maung Bo Anfang 2015 in den Kardinalsstand erhoben. Dies galt als Zeichen der Solidarität des Papstes mit den leidgeprüften Katholiken in Myanmar. Der 69-jährige Salesianerpater Bo engagiert sich seit langem für die Belange der diskriminierten Christen und der ethnischen Minderheiten im Land. Seit 2003 leitet er das Erzbistum Rangun.


Kardinal Charles Maung Bo, Erzbischof von Rangun / © Cristian Gennari/Agenzia Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Charles Maung Bo, Erzbischof von Rangun / © Cristian Gennari/Agenzia Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA