Papst trifft in Auschwitz Holocaust-Überlebende

Stilles Gedenken

Papst Franziskus wird im ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz mit zehn Holocaust-Überlebenden zusammentreffen. Franziskus besucht das Stammlager Auschwitz und dann die drei Kilometer entfernte Außenstelle Auschwitz-Birkenau.

Konzentrationslager Auschwitz / © Harald Oppitz (KNA)
Konzentrationslager Auschwitz / © Harald Oppitz ( KNA )

Außerdem sei am 29. Juli eine Begegnung mit 25 Judenrettern vorgesehen, die von der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als "Gerechte unter den Völkern" geehrt worden seien, so Vatikansprecher Federico Lombardi. Im größten nationalsozialistischen Vernichtungslager wurden insgesamt rund 1,1 Millionen Menschen getötet, davon eine Million Juden. Anlass der Polen-Reise des Papstes ist der 31. Weltjugendtag, der vom 26. bis 31. Juli in Krakau stattfindet.

Keine Rede des Papstes

Anders als im offiziellen Programm zunächst vorgesehen wird Franziskus laut Lombardi in Auschwitz auf eigenen Wunsch hin keine Rede halten. Das hatte der Papst bereits Ende Juni auf dem Rückflug von seiner Armenien-Reise angekündigt. Johannes Paul II. hatte 1979 während seines Besuchs in Auschwitz eine Messe gehalten und aus diesem Anlass gepredigt; Benedikt XVI. hielt 2006 eine Ansprache, die ein geteiltes Echo hervorrief.

Laut Lombardi will Franziskus wie seine Vorgänger in der Zelle des Heiligen Maximilian Kolbe beten, der 1941 für einen Familienvater in den Tod ging. Das Stammlager Auschwitz wird der Papst laut Vatikan durch das Eingangstor mit der Aufschrift "Arbeit macht frei" zu Fuß betreten.

Rabbiner trägt Psalm 130 auf Hebräisch vor

In Auschwitz-Birkenau trägt ein Rabbiner in Anwesenheit von Franziskus den Psalm 130 auf Hebräisch vor. Anschließend werden dieselben Verse von einem Priester aus Polen rezitiert, in dessen Gemeinde eine katholische Familie von den deutschen Besatzern getötet wurde, weil sie Juden versteckte.


Quelle:
KNA