"Ich erinnere mich an ein sehr erschütterndes Jahr 2010, durch die Missbrauchsfälle. Wir sind wirklich in den Tiefen herausgefordert worden, durch das, was geschehen ist. Aber gleichzeitig habe ich auch selten so große Solidarität von den Mitarbeitern und den Priestern erlebt, um mit vereinten Kräften auch einen Weg nach vorne zu finden.
Wir haben einen Dialog-Prozess angestrengt, der uns wirklich gezeigt hat, dass wir neu nach vorne denken, und das ist für mich ein starkes Erlebnis, das ich mitnehme ins neue Jahr. Ich freue mich darauf, dass wir diesen Prozess weiterführen.
Und das entspricht genau dem, was wir an Weihnachten feiern. Gott kommt in unsere Situation, er liebt es, in die Krisen der Menschen zu kommen und uns darin nicht allein zu lassen, und er bestärkt uns. Das ist die Sehnsucht, die uns an Weihnachten erfüllt wird.
Und so gehen wir ins neue Jahr, werde einen großen Tag der Ehrenamtlichen haben, weil ich 20 Jahre im nächsten Jahr seit meiner Bischofsweihe Bischof bin und diese große Feier freut mich, weil sie zeigt, dass wir miteinander in die Zukunft gehen wollen.
Und ich möchte mir wünschen, dass auch Sie für Weihnachten und für das neue Jahr von dieser Schwungkraft etwas erfahren, die uns auch mitten in den Krisen immer wieder geschenkt wird, in unseren persönlichen Krisen und in der großen Welt."
Ihr Franz-Josef Bode, Bischof von Osnabrück
Bischof Franz-Josef Bode
Er war der erste katholische deutsche Bischof, der im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal sein Amt abgegeben hat. Am Sonntag ist der Osnabrücker Altbischof Franz-Josef Bode (72) mit einem Gottesdienst im Dom verabschiedet worden.
Bode, der im März seinen Rücktritt bekanntgab, stand seit der Veröffentlichung erster Ergebnisse einer Missbrauchsstudie für dasBistum Osnabrück im September in der Kritik. Die Autoren werfen ihm und anderen Verantwortlichen vor, nicht pflichtgemäß oderunangemessen auf Hinweise zu sexuellem Missbrauch reagiert zu haben.
