Stephanus war einer der sieben Diakone der Urgemeinde in Jerusalem, die sich um Arme, insbesondere um Witwen und Waisen, kümmerten, damit die Apostel frei waren für den Dienst der Verkündigung. »Voll Kraft und Gnade« engagierte er sich aber auch in der Deutung der heiligen Schriften im Blick auf den »Gerechten«, in dem die frühe Kirche Jesus Christus erkannte. Seine Gestalt steht damit für die Einheit von theologisch begründetem Glauben und karitativem Tun. Seine Rede vor dem Hohen Rat (Apg 7) wurde als Gotteslästerung betrachtet, wofür er gemäß dem mosaischen Gesetz zu Tode gesteinigt wurde (siehe heutige Lesung: Apg 6,8–10; 7,54–60). Er ist der erste Märtyrer der Christenheit. Stephanus ist Patron der Erzdiözese Wien.
Aus: TeDeum – Das Stundengebet im Alltag, November 2020, www.tedeum-beten.de
26.12.2020
Am Gedenktag des Märtyrers Stephanus hat Papst Franziskus sich zur Christenverfolgung geäußert. Sie sei heute größer als vor 2000 Jahren, so der Papst. In seiner Ansprache ging er auch auf die Anti-Corona-Maßnahmen ein.
Papst Franziskus hat zum Gebet für verfolgte Christen aufgerufen. "Derer gibt es leider sehr viele, mehr als in der Anfangszeit der Kirche", sagte das Kirchenoberhaupt beim Mittagsgebet am Samstag im Vatikan. Anlass ist der Gedenktag des ersten christlichen Märtyrers Stephanus, von dem im Neuen Testament berichtet wird: Während seine Feinde ihn steinigten, betete Stephanus und verzieh ihnen.
Da wegen der in Italien geltenden Ausgangssperre keine Menschen auf den Petersplatz kommen konnten, wurde die kurze Ansprache des Papstes nur im Fernsehen und online übertragen. Abschließend warb Franziskus noch einmal um Verständnis für die behördlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. In den vergangenen Monaten hatte Franziskus wieder vom Fenster des Apostolischen Palastes aus gesprochen; dabei waren jeweils einige Hunderte Menschen auf dem Petersplatz.
Papst: Stephanus mehr als ein schönes Vorbild
Ein Glaubenszeugnis wie das des Stephanus sei mehr als ein schönes Vorbild, sagte der Papst. Solche Gesten der Liebe könnten Geschichte verändern. So habe Stephanus' Verhalten bei einem der Zeugen der Hinrichtung, Saulus, etwas in Gang gesetzt, das später in dessen Bekehrung mündete und ihn als Paulus zu einem der wichtigsten christlichen Verkündiger machte.
Vergebung, Deeskalation und Liebe seien nicht nur in solchen Extremsituationen gefordert. "Wenn wir etwas Falsches sehen", so der Papst, "anstatt bloß zu kritisieren, tratschen und klagen - beten wir für diejenigen, die Unrecht getan haben, und für die schwierige Situation." Wer bei häuslichem Streit versuche, diesen zu entschärfen und zu vergeben, "anstatt nur zu gewinnen und jedes Mal wieder von vorne anzufangen", sei ein christlicher Zeuge, weil er nach dem Vorbild Jesu handle.
Per Tweet: Dank für Glückwünsche
Per Twitter hat sich Papst Franziskus am Samstag für die an ihn adressierten Grüße und Wünsche zu Weihnachten bedankt. "Da es mir nicht möglich ist, einem jeden zu antworten, spreche ich allen meinen Dank aus - besonders für das Geschenk des Gebets, das ich gerne erwidere", heißt es im Tweet des Kirchenoberhauptes. Nahezu jede seiner Ansprachen beendet Franziskus mit der Bitte, für ihn in seinem Amt zu beten.
Stephanus war einer der sieben Diakone der Urgemeinde in Jerusalem, die sich um Arme, insbesondere um Witwen und Waisen, kümmerten, damit die Apostel frei waren für den Dienst der Verkündigung. »Voll Kraft und Gnade« engagierte er sich aber auch in der Deutung der heiligen Schriften im Blick auf den »Gerechten«, in dem die frühe Kirche Jesus Christus erkannte. Seine Gestalt steht damit für die Einheit von theologisch begründetem Glauben und karitativem Tun. Seine Rede vor dem Hohen Rat (Apg 7) wurde als Gotteslästerung betrachtet, wofür er gemäß dem mosaischen Gesetz zu Tode gesteinigt wurde (siehe heutige Lesung: Apg 6,8–10; 7,54–60). Er ist der erste Märtyrer der Christenheit. Stephanus ist Patron der Erzdiözese Wien.
Aus: TeDeum – Das Stundengebet im Alltag, November 2020, www.tedeum-beten.de