Katholische Universitäten bei Papst Franziskus

Helft mit, Flucht zu vermeiden

Am Samstag waren Vertreter von katholischen Universitäten zu einer Audienz im Vatikan. Papst Franziskus wies darauf hin, dass das Thema Flucht auch für die Universitäten wichtig sei. Denn jeder solle das Recht haben, nicht flüchten zu müssen.

Papst Franziskus / © Cristian Gennari (KNA)
Papst Franziskus / © Cristian Gennari ( KNA )

Der Papst halte es für angebracht, dass Universitäten – vor allem katholische – die Gründe für Migration studierten und Wege suchten, damit Menschen ihr Zuhause nicht verlassen müssten, so Franziskus. Der Einsatz von Bildungseinrichtungen wie katholischen Universitäten bestehe darin, in drei konkreten Bereichen tätig zu sein: Forschung, Wissensvermittlung und Förderung des Zusammenlebens.

Migration in einer globalisierten Welt

Die Teilnehmer der Audienz waren Mitglieder des internationalen Verbandes der katholischen Universitäten (FIUC), die von Mittwoch bis zu diesem Samstag eine Konferenz über Flüchtlinge und Migranten in einer "globalisierten Welt" abhielten. Ziel und Zweck der Gespräche sei es gewesen, die Verantwortungsbereiche und Antworten der Universitäten zu diesen Phänomenen zu erörtern. Die Teilnehmer dieser Konferenz sprachen darüber an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom.

In seiner Ansprache wiederholte der Papst abermals, dass Politiker alles dafür tun sollten, Migranten und vor allem Flüchtlinge aufzunehmen. Es sei wichtig, auch jene negativen Reaktionen zu ergründen, die zu Diskriminierungen und Fremdenhass führten. Es sei nicht hinnehmbar, dass jene Länder, die eine "traditionell christliche Prägung" hätten, ihre Tore verschließen. Universitäten könnten helfen, Vorurteile abzubauen.

Flüchtlinge bringen Vorteile

Der Papst fügte hinzu, dass es für alle von Vorteil sei, wenn man Migranten und Flüchtlinge aufnehme, weil sie eine Bereicherung für die aufnehmende Gesellschaft seien. Die katholischen Universitäten sollten auch "die theologischen Aspekte" zur heutigen Migration erforschen, bat Franziskus. Es gehe nicht nur um soziale oder wirtschaftliche Gesichtspunkte, wenn man über Flüchtlinge und Migranten spreche.

Fernstudium für Flüchtlinge

Ein weiterer Wunsch des Papstes: Katholische Universitäten sollten auch konkrete Bildungsprogramme für Flüchtlinge anbieten. Dies könne auch durch Fernstudium geschehen oder durch die Vergabe von Stipendien. Eine weitere konkrete Idee könnte die Anerkennung von Diplomen der Flüchtlinge sein, um sie an der entsprechenden Universität einfacher und schneller einschreiben zu können. Ein Anliegen sei es auch,den Studenten die Bedeutung einer "Gesellschaft, die offen ist und andere empfängt", zu vermitteln. Dies sei ein wichtiger Schritt, damit Universitäten die "kritische Auseinandersetzung" mit Politik, Wirtschaft und Kultur förderten, indem Studenten durch Wissensbildung die Vorurteile in der Gesellschaft beseitigen könnten.


Quelle:
rv