Papst Franziskus habe die Einberufung eines Konsistoriums angekündigt, das abschließend über die Heiligsprechung der beiden befinden werde, teilte der Vatikan am Freitag mit. Franziskus unterzeichnete am Freitag ein Dekret, das eine Wunderheilung auf Fürbitte des seligen Johannes Paul II. bestätigt.
Zudem billigte der Papst demnach das Votum der Heiligsprechungskongregation, die sich bei ihrer jüngsten Kardinalssitzung für eine Heiligsprechung des Konzilspapstes Johannes XXIII. ausgesprochen habe. Sie erfolgt in diesem ohne die förmliche Anerkennung eines zweiten Heilungswunders. Johannes XXIII., der das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) einberief und eröffnete, war im Jahr 2000 seliggesprochen worden.
Der 2011 seliggesprochene Papst aus Polen Johannes Paul II. könnte nun bereits acht Jahre nach seinem Tod zur höchsten Ehre der Kirche gelangen. Es wäre die schnellste Heiligsprechung in der neueren Kirchengeschichte.
Heiligsprechung
Die Heiligsprechung ist in der katholischen Kirche eine feierliche Erklärung des Papstes über das vorbildlich christliche Leben eines Menschen und über seine endgültige Aufnahme zu Gott. Nach dieser "Kanonisation", die während eines Festgottesdienstes vollzogen wird, darf die betreffende Person weltweit verehrt werden.
Der Heiligsprechung geht ein kirchlicher Prozess voraus, der über mehrere Instanzen führt. Dabei muss nachgewiesen werden, dass durch die Fürsprache des oder der Betroffenen Wunder geschehen sind. Das gilt allerdings nicht für Menschen, die als Märtyrer, also wegen ihres Glaubens, gestorben sind.
Vor einer Heiligsprechung steht die Seligsprechung. Bei ihr wird nur eine regionale Verehrung des Seligen zugelassen. Das Gesamtverzeichnis der Seligen und Heiligen der katholischen Weltkirche ("Martyrologium romanum") nennt rund 7.000 namentlich bekannte Selige und Heilige