Beginn des Europäischen Taizé-Treffens in Berlin

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In Berlin startet heute das Taizé-Treffen mit rund 30.000 jungen Christen aus ganz Europa. Fünf Tage lang soll die deutsche Hauptstadt zum Treffpunkt der Jugend und zum Symbol eines vereinten Europas werden. Frère Alois, der Prior von Taizé, will die Jugendlichen dazu aufrufen, neue Solidarität zu schaffen und Wege des Vertrauens anzubahnen. domradio.de überträgt vom 28. bis 31.12. das Abendgebet aus der Messehalle ab 19 Uhr.

 (DR)

Mit einem gemeinsamen Gebet auf dem Berliner Messegelände beginnt am Abend das 34. Europäische Jugendtreffen der Gemeinschaft von Taizé. Das Motto "Wege des Vertrauens" solle Mut machen, "dass wir uns nicht erdrücken lassen von den aktuellen wirtschaftlichen und sozialen Problemen", sagte der Leiter der Gemeinschaft, Frère Alois. Der Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki unterstrich den  multikulturellen Charakter des Treffens.   "Wir haben ein integratives Menschenbild, in dem jeder Platz hat, ob schwarz, ob weiß, ob arm, ob reich", sagte Woelki am Mittwoch im Deutschlandradio Kultur. Dies schließe jede Art von Diskriminierung aus.



Interreligiöse Begegnungen

Die Teilnehmer des Treffens sind in mehr als 160 Kirchengemeinden Berlins untergebracht. Auf dem Messegelände der Hauptstadt versammeln sie sich regelmäßig zu Gebeten und Gesängen. Auf dem Programm stehen auch Begegnungen mit Vertretern von Judentum und Islam sowie im Bundestag mit Politikern wie Wolfgang Thierse (SPD), Katrin Göring-Eckardt (Grüne) und Petra Pau (Die Linke). An kirchlicher Prominenz werden unter anderen der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, sowie der katholische Erzbischof von Berlin, Rainer Maria Woelki, erwartet.



Papst Benedikt XVI. ermutigte die Teilnehmer des Taizé-Jugendtreffens in Berlin, ohne "Fesseln der Angst" zu leben. Er ermutige sie, "Wege des Vertrauens auf der ganzen Welt zu öffnen", heißt es in einer Grußbotschaft des Papstes, die auf der Internetseite der Gemeinschaft von Taizé veröffentlicht wurde.



Suche nache neuen Formen der Solidarität

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon rief die jungen Menschen auf, neue Formen der Solidarität zu suchen. Dies sei wichtig, damit künftige Generationen in einer Welt von Frieden, Wohlstand, Freiheit und Gerechtigkeit aufwachsen könnten.



Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) wünschte den Teilnehmern "erlebnisreiche und besinnungsvolle Stunden und interessante Begegnungen". Zuvor hatten bereits Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Teilnehmer in der Hauptstadt willkommen geheißen. Wulff würdigte dabei die Ausstrahlung von Taizé. "Einer der kleinsten Orte Europas hat eine der größten Wirkungen in den Köpfen und Herzen der Menschen." Merkel zeigte sich erfreut, dass der Geist der ökumenischen Gemeinschaft "nun auch nach Berlin getragen" werde.



Internationale Jugendtreffen veranstaltet Taizé seit 1978 jedes Jahr um Silvester in einer anderen europäischen Großstadt. Der kleine Ort im Südburgund ist seit 1944 Sitz einer ökumenischen Bruderschaft, die zum Treffpunkt für Jugendliche aus der ganzen Welt geworden ist. Ihr gehören rund 100 Brüder aus mehr als 25 Ländern an, die aus verschiedenen evangelischen und aus der katholischen Kirche stammen.