Pro Asyl fordert neuen Lagebericht zu Sicherheit in Afghanistan

"Mehr als überfällig"

Die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl fordert einen dreimonatigen Abschiebestopp für Afghanistan und einen neuen Bericht zur Sicherheitslage dort. Angesichts des Abzugs der Nato-Truppen müsse das Auswärtige Amt einen neuen Lagebericht erstellen.

Symbolbild Abschiebung / © Pixelschön (shutterstock)

Dieser müsse die "sich überschlagenden Entwicklungen der vergangenen Wochen" aufnehmen, forderte Pro Asyl. Ein für Dienstag geplanter Abschiebeflug von Hannover müsse gestoppt werden. In der aktuellen Lage Menschen nach Afghanistan abzuschieben, sei unverantwortlich.

Sicherheitslage in Afghanistan

Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt bezeichnete einen neuen Lagebericht des Auswärtigen Amtes als "mehr als überfällig". Der jüngste Bericht sei von Juli 2020. Die Sicherheitslage in Afghanistan werde mit dem Abzug der internationalen Soldaten und dem Vormarsch der Taliban aber immer gefährlicher.

Von den Innenministerien der Bundesländer werde das nicht beachtet. Aus Deutschland abgeschobenen Menschen drohe in Afghanistan Verfolgung durch die Taliban. Ihnen werde wegen ihrer Flucht nach Europa Verrat, Verwestlichung, Unmoral oder Abkehr vom Islam vorgeworfen.


Quelle:
KNA