Kirche fordert Rahmenbedingungen für Migrationsstopp

Chancen und Perspektiven für alle

Wegen eines neuen Flüchtlingstrecks aus Honduras in Richtung USA hat der Zentralamerikanische Bischofsrat die Regierungen der Region dazu aufgefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Menschen aus Mittelamerika nicht mehr flüchten müssen.

Menschen auf der Flucht / © Fishman64 (shutterstock)

Menschen aus Mittelamerika sollten nicht länger gezwungen sein aus Armut, Angst vor Gewalt sowie Perspektivlosigkeit ihre Heimat zu verlassen und dabei ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Nötig sei eine Politik, die Chancen und Perspektiven für alle bringe, hieß es in einer auf der Internetseite des Lateinamerikanischen Bischofsrats CELAM veröffentlichten Stellungnahme (Mittwoch).

Insbesondere für junge Menschen müsse es Möglichkeiten für eine gute Ausbildung geben, für Erwachsene Arbeitsplätze. Zugleich verurteilten die mittelamerikanischen Bischöfe den Einsatz von Schlagstöcken und Tränengas gegen Migranten.

Von Wirbelsturm stark getroffen

Honduras ist eines der am härtesten von den Wirbelstürmen Iota und Eta betroffenen mittelamerikanischen Länder. Der dadurch im Herbst entstandene Gesamtschaden wird auf etwa 1,6 Milliarden Euro beziffert. In Honduras wurden 45 Brücken zerstört und weitere 55 beschädigt, Hunderttausende Menschen wurden in der Region vorübergehend obdachlos oder sind es noch. Hinzu kommt eine weit verbreitete Alltagskriminalität und Arbeitslosigkeit.

Die Polizei in Guatemala hatte am Wochenende versucht, den Flüchtlingstreck mit Tränengas und Schlagstöcken aufzuhalten. Dabei gab es zahlreiche Verletzte auf beiden Seiten. Inzwischen sind mehrere tausend Migranten wieder in ihrer Heimat abgeschoben worden oder haben den Marsch abgebrochen. Eine kleine Gruppe von rund 70 Migranten versucht, den Grenzfluss zwischen Guatemala und Mexiko zu überqueren.


Quelle:
KNA