Angesichts der Corona-Krise haben die Verbraucher in diesem Jahr einer Umfrage zufolge weniger Interesse an den Rabatttagen Black Friday und Cyber Monday. Nur noch die Hälfte der Verbraucher plane, an den beiden Shoppingtagen Ende November einzukaufen, fasste die Unternehmensberatung Simon-Kucher & Partners das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter mehr als 1000 Konsumenten zusammen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr wollten noch zwei Drittel der befragten Verbraucher die Rabatttage zum Shoppen nutzen. Aktuell sei jeder Dritte noch unentschieden. Jeder sechste wolle einen Bogen um die Rabattschlacht machen.
Und auch das eingeplante Einkaufsbudget ist in der Corona-Krise der Umfrage zufolge zusammengeschmolzen: Im Durchschnitt sind in diesem Jahr "nur" noch 205 Euro für das Black-Friday-Shopping vorgesehen. Vor einem Jahr waren es noch 242 Euro.
Wer an den Rabattagen eine Shoppingtour plant, der will das ganz überwiegend im Internet erledigen. Gerade einmal 14 Prozent der Shopper kündigten an, sie wollten in Ladenlokale gehen, rund 57 Prozent erklärten dagegen, überwiegend oder ausschließlich online auf Schnäppchenjagd gehen zu wollen. Auf der Einkaufsliste stehen dabei in erster Linie Elektroartikel (65 Prozent), Kleidung (42 Prozent) und Haushaltskleingeräte (40 Prozent). (dpa, 20.11.2020)
27.11.2020
Zum alljährlichen "Black Friday" rufen Politik und kirchliche Vertreter zu einem nachhaltigen Konsum auf. Sie fordern dazu auf ganzheitlich zu denken und rücken die Kehrseite des Konsums in den Mittelpunkt.
"Bei Black Friday heute denkt an Friday for future! Was brauche ich wirklich, was ist nur Konsum?", sagte der Weltkiche-Bischof und Bamberger Erzbischof Ludwig Schick am Freitag auf Facebook.
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) betonte. "Auch am Black Friday gilt: Immer nur mehr und billiger - das geht auf Kosten von Mensch und Natur." Für viele Verbraucher werde Nachhaltigkeit immer wichtiger. Höhere Preise seien aber eine Hemmschwelle. "Deswegen müssen wir noch deutlicher machen, dass fair und nachhaltig nicht teurer sein muss", so Müller.
75 Millionen Kinder arbeiten weltweit
Der Minister verwies erneut auf die Pläne für ein Lieferkettengesetz, das seit Monaten in der Planung ist. "Weltweit arbeiten 75 Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen in Textilfabriken, Steinbrüchen oder auf Tee- und Kaffeeplantagen - auch für unsere Produkte. Das können und wollen wir ändern mit einem Lieferkettengesetz", so Müller. Mittlerweile forderten dies auch 75 Prozent der Deutschen, der Bundesverband der Verbraucherzentralen sowie fast 100 renommierte deutsche Unternehmen, fügte der Minister hinzu.
Auch das katholische Entwicklungshilfswerk Misereor mahnte auf Twitter: "Ohne wirksames #Lieferkettengesetz ist der #BlackFriday kein Tag zum Feiern!" Zudem verwies Miseroer auf den Hashtag "BLACKFRIDAYschickSALE".
"Green Friday" statt "Black Friday"
Die Katholische Landjugendbewegung in Bayern hatte bereits im Vorfeld die Rabattschlachten rund um den "Black Friday" kritisiert. Statt gedankenlosen Konsums sei mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz gefragt, hieß es in einem Aufruf zusammen mit der Evangelischen Landjugend und der Bayerischen Jungbauernschaft zur Aktion "Green Friday" für nachhaltiges Handeln.
Online-Shops versprächen eine Vielzahl an Schnäppchen, auch bei Lebensmitteln, heißt es in der Mitteilung weiter. "Dieser Konsumwahnsinn und die damit verbundenen Schleuderpreise sind unanständig!", so die Verbände. Sie bäten deshalb Verbraucher, solchen Offerten die kalte Schulter zu zeigen und stattdessen zu regionalen sowie nachhaltigen Erzeugnissen zu greifen, so Georg Rabl, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Landjugend im Bayerischen Bauernverband.
Der "Black Friday", auf Deutsch "Schwarzer Freitag", ist eine US-amerikanische Erfindung und traditionell der Brückentag nach Thanksgiving, an dem der Einzelhandel durch Rabatte versucht, den Konsum anzutreiben.
Angesichts der Corona-Krise haben die Verbraucher in diesem Jahr einer Umfrage zufolge weniger Interesse an den Rabatttagen Black Friday und Cyber Monday. Nur noch die Hälfte der Verbraucher plane, an den beiden Shoppingtagen Ende November einzukaufen, fasste die Unternehmensberatung Simon-Kucher & Partners das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter mehr als 1000 Konsumenten zusammen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr wollten noch zwei Drittel der befragten Verbraucher die Rabatttage zum Shoppen nutzen. Aktuell sei jeder Dritte noch unentschieden. Jeder sechste wolle einen Bogen um die Rabattschlacht machen.
Und auch das eingeplante Einkaufsbudget ist in der Corona-Krise der Umfrage zufolge zusammengeschmolzen: Im Durchschnitt sind in diesem Jahr "nur" noch 205 Euro für das Black-Friday-Shopping vorgesehen. Vor einem Jahr waren es noch 242 Euro.
Wer an den Rabattagen eine Shoppingtour plant, der will das ganz überwiegend im Internet erledigen. Gerade einmal 14 Prozent der Shopper kündigten an, sie wollten in Ladenlokale gehen, rund 57 Prozent erklärten dagegen, überwiegend oder ausschließlich online auf Schnäppchenjagd gehen zu wollen. Auf der Einkaufsliste stehen dabei in erster Linie Elektroartikel (65 Prozent), Kleidung (42 Prozent) und Haushaltskleingeräte (40 Prozent). (dpa, 20.11.2020)