Salvini spricht sich für Jerusalem als Hauptstadt Israels aus

Rechtspopulist zieht mit Trump gleich

Der italienische Rechtspopulist Salvini sagte einer israelischen Tageszeitung, europäische und UN-Institutionen seien keine Freunde Israels. Eigene Verbindungen zu antisemitischen Organisationen bestreitet er.

Matteo Salvini (l.) erntet Applaus von Anhängern / © Angelo Carconi (dpa)
Matteo Salvini (l.) erntet Applaus von Anhängern / © Angelo Carconi ( dpa )

Der Chef der italienischen Lega, Matteo Salvini, will im Fall einer Regierungsübernahme Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennen. Das sagte der rechtspopulistische Politiker im Interview der israelischen Tageszeitung "Israel Hayom" vom 19. Januar 2020, die Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nahesteht. Zugleich sprach sich der frühere italienische Innenminister dafür aus, die EU solle Boykott-Initiativen gegen Israels Siedlungspolitik als antisemitisch verbieten. Allerdings seien die europäischen Institutionen, "ganz zu schweigen von UN-Institutionen, keine Freunde Israels".

Bestreitet Verbindung zu antisemitischen Organisationen

Für einen erstarkenden Antisemitismus in Europa machte Salvini Migranten und in Europa lebende Muslime verantwortlich, die von bestimmten intellektuellen Kreisen unterstützt würden. Dass er selbst Verbindungen zu antisemitischen rechtsextremen Organisationen habe, bestritt Salvini. - Salvinis Autobiografie erschien im Verlag Altaforte, der mit der neofaschistischen Bewegung CasaPound Italia personell verwoben ist.

Trumps Alleingang

US-Präsident Donald Trump hatte international für viel Kritik gesorgt, als er Jerusalem Ende 2017 einseitig als Israels Hauptstadt anerkannt hatte. Im Mai 2018 verlegten die USA ihre Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem. 

 


Quelle:
KNA
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