Unicef: Jeder dritte Mensch weltweit ohne sicheres Trinkwasser

Fortschritte ungleich verteilt

Das UN-Kinderhilfswerk berichtet zwar über Fortschritte beim Zugang zu Trinkwasser und Sanitärversorgung, aber diese seien sehr ungleich verteilt. In vielen Teilen der Erde verrichten Menschen ihre Notdurft im Freien.

Mancherorts ein rares Gut: sauberes Trinkwasser / © Riccardo Mayer (shutterstock)
Mancherorts ein rares Gut: sauberes Trinkwasser / © Riccardo Mayer ( shutterstock )

Jeder dritte Mensch auf der Welt - 2,2 Milliarden - hat nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef und der Weltgesundheitsorganisation WHO kein sicheres Trinkwasser zur Verfügung. Davon hätten 785 Millionen Menschen nicht einmal eine Basisversorgung, heißt es in einem an diesem Dienstag in Genf und Köln veröffentlichten Bericht.

Mehr als die Hälfte aller Menschen weltweit (4,2 Milliarden) hat außerdem keine sichere Sanitärversorgung, und drei Milliarden Menschen könnten sich zu Hause die Hände nicht mit Seife waschen.

Zwar habe es zwischen 2000 und 2017 große Fortschritte beim Zugang zur Versorgung mit Wasser, Toiletten und Hygiene gegeben, heißt es in dem Bericht. Sie seien aber ungleich verteilt, und es gebe große Unterschiede bei der Qualität.

Laut Unicef und WHO haben zwischen 2000 und 2017 insgesamt 1,8 Milliarden Menschen zusätzlich Zugang zu einer Trinkwasser-Grundversorgung erhalten. Aber nach wie vor ist jeder Zehnte (785 Millionen) davon ausgeschlossen; darunter 144 Millionen Menschen, die nur ungereinigtes Oberflächenwasser trinken können.

Keine Toilette oder Latrine

Mit Blick auf sanitäre Einrichtungen haben seit dem Jahr 2000 weltweit 2,1 Milliarden Menschen zusätzlich Zugang zu einer Grundversorgung erhalten. "Aber in vielen Teilen der Erde werden die Ausscheidungen nicht sicher entsorgt", heißt es. Rund zwei Milliarden Menschen haben keine als "sicher" eingestufte hygienische Toilette oder Latrine zur Verfügung - sieben von zehn der betroffenen Menschen leben auf dem Land, ein Drittel in einem der am wenigsten entwickelten Länder.

Viele Menschen verrichteten auch immer noch ihre Notdurft im Freien, beklagten Unicef und WHO. Bei dem Ziel, diese Praxis zu beenden, gibt es sowohl Fortschritte als auch Rückschritte: So ging der Anteil derjenigen, die ihre Notdurft im Freien verrichten, seit 2000 von 21 Prozent auf 9 Prozent zurück. In 91 Ländern gab es Fortschritte. Aber schätzungsweise 673 Millionen Menschen erleichtern sich nach wie vor im Freien, und in 39 Ländern mehrheitlich im südlichen Afrika ist die Zahl sogar gestiegen.

Keine Waschgelegenheiten

Immer noch drei Milliarden Menschen hatten 2017 keine einfache Waschgelegenheit mit Wasser und Seife zu Hause. In den am wenigsten entwickelten Ländern betraf das fast drei Viertel der Bevölkerung.

Jedes Jahr sterben rund 297.000 Kinder unter fünf Jahren in der Folge von Durchfallerkrankungen, die durch mangelnde Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung verursacht werden.


Quelle:
KNA
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