Erzbischof Schick kritisiert zunehmende Übergriffe auf Polizisten

"Das darf nicht sein"

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat die zunehmende Zahl der Übergriffe auf Polizisten als "bedauerliches Faktum" bezeichnet. Dieses sei beim Namen zu nennen und zugleich müsse klar sein, "das darf nicht sein".

Zunehmende Zahl von Übergriffen auf Polizisten / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Zunehmende Zahl von Übergriffen auf Polizisten / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

Das sagte Schick dem aktuellen "Polizeireport", der Mitarbeiterzeitung der oberfränkischen Polizei.

Hier werde eine Toleranzschwelle überschritten. Ein Polizist tut nach den Worten des Erzbischofs einen wichtigen Dienst. Er dürfe deshalb nicht tätlich angegriffen oder respektlos behandelt werden.

Respekt vor Polizisten

Schick plädierte für eine Rückbesinnung auf Traditionen und Werte. Dazu gehöre auch der Respekt vor Polizisten. "Sie haben in unserer Gesellschaft eine wichtige Aufgabe - daher sind sie zu achten." Es gehe darum, immer wieder ins Bewusstsein zu bringen, "dass wir allen Menschen mit Wohlwollen und Hilfsbereitschaft zu begegnen haben". Auch Polizisten sollten ein gutes Beispiel geben können.

Im Umgang mit extremistischem Gedankengut warb der Erzbischof für mehr Klartext. Es müsse noch deutlicher werden, dass es etwa Antisemitismus und Rassismus "bei uns" nicht geben dürfe, weder verbal noch in Handlungen: "Das widerspricht eindeutig unserer rechtsstaatlichen Ordnung und unseren Wurzeln des christlich-jüdischen Abendlands."

Belastung bei tragischen Unglücksfällen

Zugleich äußerte Schick Verständnis für die Belastung von Polizisten bei tragischen Unglücksfällen. Dass Menschen dann an ihrem Glauben zweifelten, sei sehr verständlich. Auch bei ihm kämen in solchen Momenten Zweifel und Fragen nach dem Warum auf. Der christliche Glaube gebe Trost und Zuversicht, habe aber keine einfachen Antworten. Er sei oft mehr eine Handlungsanweisung, mit schweren Situationen umzugehen. (KNA)


Erzbischof Ludwig Schick / © Nicolas Armer (dpa)
Erzbischof Ludwig Schick / © Nicolas Armer ( dpa )

6.000 Polizisten sollen beim Kirchentag für Sicherheit sorgen / © Henning Kaiser (dpa)
6.000 Polizisten sollen beim Kirchentag für Sicherheit sorgen / © Henning Kaiser ( dpa )
Quelle:
KNA