Handicap International verweist auf immer mehr Minenopfer

So viele Kinder wie nie zuvor betroffen

Die Zahl der Menschen, die Opfer von Minen und Blindgängern geworden sind, ist stark angestiegen gestiegen. Darauf hat der Verein Handicap International anlässlich des Internationalen Tags der Minenaufklärung an diesem Mittwoch hingewiesen.

Überreste von Geschossen und einer Mine / © Christine-Felice Röhrs (dpa)
Überreste von Geschossen und einer Mine / © Christine-Felice Röhrs ( dpa )

Laut dem aktuellen Landminen-Monitor wurden 2016 mehr als 8.600 Menschen durch Minen und Blindgänger getötet oder verletzt. 2013 seien es mehr als 3.400 gewesen.

Der Anstieg ist laut Mitteilung vor allem auf die vielen Opfer in den Konfliktgebieten Afghanistan, Syrien, Ukraine und Jemen zurückzuführen. Dort würden Wohngebiete oft massiv beschossen und bombardiert, wodurch viele Blindgänger zurückblieben.

Viele Kinder betroffen

Mit mehr als 1.500 seien 2016 auch so viele Kinder wie nie zuvor betroffen gewesen. Außerdem seien über 1.800 Menschen Opfer von improvisierten Sprengsätzen geworden, davon allein 1.180 in Afghanistan. Die explosiven Kriegsreste, die oft sehr lange nach einem Krieg verborgen in Feldern, Straßen oder Ruinen lägen, töteten und verletzten zu 90 Prozent Zivilisten, hieß es.

Expertenteams der Hilfsorganisation arbeiteten weltweit in mehreren betroffenen Ländern daran, die Bevölkerung über Risiken aufzuklären und Meter für Meter Wohngebiete, Wiesen und Wege zu entminen.

Jahrzehntelange Beseitigung

"Explosive Kriegsreste verhindern nach dem Krieg die sichere Rückkehr der Bevölkerung in ihr Zuhause", erklärte Eva Maria Fischer. Die Kampagnenleiterin von Handicap International verwies auf Südostasien.

Dort, wo die Kriege schon lange vorbei seien, sei zu beobachten, dass es oft Jahrzehnte dauern könne, bis alle explosiven Kriegsreste beseitigt seien.


Quelle:
KNA