Mindestens 14,5 Millionen Menschen in Deutschland haben seit der Einführung von Hartz IV im Jahr 2005 zumindest einmal Hartz-Leistungen bezogen. Das geht aus einer Antwort des Bundessozialministeriums auf eine Anfrage der Linken hervor, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Rund 10 Millionen dieser Bezieher von Regelleistungen nach dem zweiten Sozialgesetzbuch zählten als erwerbsfähig. 4,4 Millionen waren Kinder unter 15 Jahren.
Zuletzt waren es im vergangenen Jahr 785 000 Menschen, die erstmals neu Hartz-IV-Leistungen bezogen haben. Die Zahl ging in den ersten Jahren des Hartz-Systems zunächst Jahr für Jahr zurück, steigt aber seit 2011 jährlich wieder an.
Insgesamt gibt es derzeit 5,9 Millionen Hartz-IV-Bezieher, darunter 4,3 Erwerbsfähige und 1,6 meist minderjährige Nicht-Erwerbsfähige. Trotz verstärkter Vermittlungsbemühungen der Jobcenter sank die Zahl der Hartz-IV Dauerbezieher bundesweit zwischen Dezember 2014 und Dezember 2015 lediglich um 0,8 Prozent auf 2,6 Millionen. (dpa/Stand 03.11.16)
21.03.2018
Mit seinen Äußerungen zu Armut und Hartz IV hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eine Kontroverse ausgelöst. Wenig Verständnis für die Äußerungen des Politikers zeigt der Vorsitzende des Paritätischen Gesamtverbandes.
Gerade als Gesundheitsminister müsse Spahn doch wissen und berücksichtigen, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Armutsgefährdung und einer deutlich geringeren Lebenserwartung gebe, sagte Rolf Rosenbrock auf dem Kongress "Armut und Gesundheit" in Berlin.
Wissenschaftlichen Studien zufolge haben armutsgefährdete Männer eine um rund elf Jahre und armutsgefährdete Frauen um rund acht Jahre verringerte Lebenserwartung.
Spahn: Hartz IV bedeute nicht Armut
Spahn hatte vergangene Woche erklärt, Hartz IV bedeute nicht Armut, sondern sei die Antwort der Solidargemeinschaft auf Armut. "Damit hat jeder das, was er zum Leben braucht." Der CDU-Politiker äußerte sich in den Zeitungen der Funke Mediengruppe zur Debatte um den vorübergehenden Aufnahmestopp der Essener Tafel für Ausländer.
"Niemand müsste in Deutschland hungern, wenn es die Tafeln nicht gäbe", sagte er. Deutschland habe "eines der besten Sozialsysteme der Welt".
Spahn war für seine Einschätzung scharf kritisiert worden, auch seitens der Kirche. So hatte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick erklärt, dass die Worte des Gesundheitsminister "von der Wirklichkeit nicht gedeckt und unüberlegt" seien.
Mindestens 14,5 Millionen Menschen in Deutschland haben seit der Einführung von Hartz IV im Jahr 2005 zumindest einmal Hartz-Leistungen bezogen. Das geht aus einer Antwort des Bundessozialministeriums auf eine Anfrage der Linken hervor, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Rund 10 Millionen dieser Bezieher von Regelleistungen nach dem zweiten Sozialgesetzbuch zählten als erwerbsfähig. 4,4 Millionen waren Kinder unter 15 Jahren.
Zuletzt waren es im vergangenen Jahr 785 000 Menschen, die erstmals neu Hartz-IV-Leistungen bezogen haben. Die Zahl ging in den ersten Jahren des Hartz-Systems zunächst Jahr für Jahr zurück, steigt aber seit 2011 jährlich wieder an.
Insgesamt gibt es derzeit 5,9 Millionen Hartz-IV-Bezieher, darunter 4,3 Erwerbsfähige und 1,6 meist minderjährige Nicht-Erwerbsfähige. Trotz verstärkter Vermittlungsbemühungen der Jobcenter sank die Zahl der Hartz-IV Dauerbezieher bundesweit zwischen Dezember 2014 und Dezember 2015 lediglich um 0,8 Prozent auf 2,6 Millionen. (dpa/Stand 03.11.16)