Reliquiendieb in Italien zu zwei Jahren Haft verurteilt

Schwerer Diebstahl

Der Dieb einer Reliquie mit dem Gehirn des Ordensgründers Don Bosco ist von einem italienischen Gericht zu zwei Jahren und 20 Tagen Haft verurteilt worden. Der Dieb saß zudem einem Irrtum auf, da er das Gefäß für massives Gold hielt.

Modellhafte Nachbildung der Justitia / © Volker Hartmann (dpa)
Modellhafte Nachbildung der Justitia / © Volker Hartmann ( dpa )

Nach Berichten norditalienischer Regionalzeitungen (Dienstag) wertete das Gericht in Asti die Tat als schweren Diebstahl, blieb aber mit dem Strafmaß hinter der Forderung der Staatsanwältin nach vier Jahren Freiheitsentzug und 800.000 Euro Geldstrafe zurück.

Ein 42 Jahre alter Fliesenleger hatte das Gefäß, das er irrtümlich für massives Gold hielt, vergangenen Juni aus der Don-Bosco-Kirche in Castelnuovo geraubt. Zwei Wochen später entdeckten Ermittler das Reliquiar in seiner Wohnung in Pinerolo. Die versiegelte Glasampulle mit den sterblichen Überresten fand sich unversehrt in einer Blechkanne im Küchenschrank.

Erzbischof: Der Heilige möge dem Dieb verzeihen

Der Erzbischof von Turin, Cesare Nosiglia, sagte seinerzeit nach der Wiederauffindung der Reliquie, der Heilige möge dem Dieb verzeihen und ihm die nötige Reue schenken, "damit er Ruhe und Frieden im Herzen finde wie auch den Willen, keine derartigen Taten mehr zu begehen". Vor allem junge Menschen sollten von der Barmherzigkeit und Güte Don Boscos lernen, die er sogar gegenüber Übeltätern gehabt habe.

Der Priester Giovanni Bosco widmete sich in der aufstrebenden Industriestadt Turin besonders der Fürsorge benachteiligter Jugendlicher. Auf ihn geht der Orden der Salesianer Don Boscos zurück. Die 1984 geweihte Basilika über seinem Geburtshaus in Castelnuovo ist Anziehungspunkt zahlreicher Pilger.


Der Begründer der Salesianer: Don Bosco / © Katharina Ebel (KNA)
Der Begründer der Salesianer: Don Bosco / © Katharina Ebel ( KNA )
Quelle:
KNA