Evangelische Kirche nimmt Militärpfarrer in die Pflicht

Orientierung bieten

Wer kann helfen? Aufgrund rechtsextremer Vorfälle in der Bundeswehr sieht die Evangelische Kirche in Deutschland die Militärpfarrer in besonderer Verantwortung, auf die Truppe einzuwirken.

Bundeswehrsoldaten / © Patrick Pleul (dpa)
Bundeswehrsoldaten / © Patrick Pleul ( dpa )

"Militärpfarrer sind ganz wichtig in so einer Situation der Verunsicherung", sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag).

"Sie geben nicht nur seelsorgerlichen Beistand, sondern auch Orientierung. Sie hören nicht nur zu, sondern können sich einmischen", sagte der bayerische Landesbischof. Die Militärpfarrer seien "fester Ansprechpartner in allen ethischen Fragen der Bundeswehr". Bedford-Strohm forderte, rechtsradikale Tendenzen in der Truppe müssten aufgespürt werden.

Keinen Generalverdacht hegen

"Dass es rechtsextremes Gedankengut in der Bundeswehr gibt, ist belegt", erklärte er. Die Bundeswehr dürfe aber nicht unter Generalverdacht gestellt werden, warnte der EKD-Ratschef. Die Bundeswehr gehe insgesamt sehr sensibel mit ihrem gesellschaftlichen Auftrag und dem Thema militärische Gewalt um, sagte der höchste Repräsentant der Protestanten in Deutschland.

Die beiden großen Kirchen in Deutschland engagieren sich jeweils mit eigener Militärseelsorge in der Bundeswehr. Allein mehr als 100 evangelische Militärgeistliche sind für die Truppe zuständig.


Heinrich Bedford-Strohm / © Norbert Neetz (epd)
Heinrich Bedford-Strohm / © Norbert Neetz ( epd )
Quelle:
KNA