Angesichts der Ausbreitung des neuen Coronavirus kommen die EU-Gesundheitsminister zu einem weiteren Sondertreffen in Brüssel zusammen. Ziel der Beratungen, an denen auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) teilnimmt, ist eine enge Koordinierung.
Bis Donnerstagabend waren nach Angaben der EU-Behörde ECDC in Europa rund 4200 Infektionen registriert. Besonders betroffen ist Italien mit laut Zivilschutz 148 Toten und mehr als 3800 Infizierten. In Deutschland sind laut Robert Koch-Institut (RKI) bisher Infektionen bei 400 Menschen nachgewiesen.
Die 27 EU-Staaten hatten bereits Mitte Februar ein gemeinsames Vorgehen abgesprochen. Damals einigten sie sich darauf, dass Passagiere aus Gebieten mit dem Erreger Sars-CoV-2 bei der Einreise nach Europa befragt werden können. Doch der Umgang mit der Epidemie ist in den einzelnen Staaten unterschiedlich. Italien etwa hat alle Schulen geschlossen, was in Deutschland als überzogen abgelehnt wird.
Die EU selbst hat in der Gesundheitspolitik kaum Kompetenzen, das ist Sache der Mitgliedsstaaten. (dpa/Stand 06.03.2020)
07.03.2020
Das Coronavirus hat bislang kaum Auswirkungen auf das kirchliche Leben in Deutschland. Die beiden großen Kirchen sehen derzeit keine Anzeichen für einen Rückgang der Besucherzahlen bei Gottesdiensten oder anderen Veranstaltungen.
Das ergab eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) unter den evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümern. Allerdings werden die Besucherzahlen nicht regelmäßig registriert. Mit Verhaltensregeln versuchen die Kirchen, die Ansteckungsgefahr im Gottesdienst gering zu halten. Im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen, in dem ein Großteil der Infizierten in Deutschland lebt, fielen wegen des Coronavirus einige Gottesdienste aus, Pfarrbüros wurden geschlossen.
In wenigen Einzelfällen wurden kirchliche Großveranstaltungen abgesagt. Dazu gehört unter anderem die Eröffnung zur bundesweiten "Woche der Brüderlichkeit" der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, die mit mehr als 1.000 Teilnehmern am Sonntag in Dresden stattfinden sollte.
Mehrere Absagen
Der evangelische Kirchenkreis Essen empfahl seinen Gemeinden, bei Veranstaltungen mit mehr als 25 Teilnehmern Anwesenheitslisten zu führen, um bei einer im Nachgang festgestellten Infektion eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Ein Stiftungsfest des Evangelischen Stiftes im lippischen Wüsten findet nicht statt. Im Bistum Essen hat ein Diözesanjugendseelsorger des Bistums Hongkong seinen geplanten Besuch wegen der Epidemie zunächst abgesagt.
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gibt mehrere Ratschläge, um die Ansteckungsgefahr zu verringern. "Es ist möglich, bei der Austeilung des Abendmahls vorübergehend Einzelkelche zu verwenden", sagte ein EKD-Sprecher dem epd. Eine weitere Möglichkeit könne auch die sogenannte "Intinctio" sein, das Eintauchen der Abendmahls-Oblate in den Kelch. Diesen Hinweisen folgen die 20 evangelischen Landeskirchen, darunter rheinische, westfälische und lippische Kirche.
Weihwasserbecken im Dom bleibt leer
Rund die Hälfte der 27 katholischen Bistümer in Deutschland beteiligte sich an der epd-Umfrage, darunter die Erzbistümer Köln und Paderborn sowie die Bistümer Aachen, Münster, Essen und Trier. Sie verwiesen auf das Empfehlungsschreiben der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. "Wer Symptome einer Erkrankung aufweist oder bei wem der Verdacht auf Erkrankung besteht, soll auf die Teilnahme an Gottesdiensten verzichten", heißt es darin. Bei der Kommunion wird neben dem Händewaschen zum Einsatz von Desinfektionsmitteln geraten.
Auch sei bei der Nutzung des Weihwasserbeckens in den Kirchen vorübergehend Zurückhaltung ratsam. Im Kölner Dom bleibt das Weihwasserbecken aktuell leer.
Angesichts der Ausbreitung des neuen Coronavirus kommen die EU-Gesundheitsminister zu einem weiteren Sondertreffen in Brüssel zusammen. Ziel der Beratungen, an denen auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) teilnimmt, ist eine enge Koordinierung.
Bis Donnerstagabend waren nach Angaben der EU-Behörde ECDC in Europa rund 4200 Infektionen registriert. Besonders betroffen ist Italien mit laut Zivilschutz 148 Toten und mehr als 3800 Infizierten. In Deutschland sind laut Robert Koch-Institut (RKI) bisher Infektionen bei 400 Menschen nachgewiesen.
Die 27 EU-Staaten hatten bereits Mitte Februar ein gemeinsames Vorgehen abgesprochen. Damals einigten sie sich darauf, dass Passagiere aus Gebieten mit dem Erreger Sars-CoV-2 bei der Einreise nach Europa befragt werden können. Doch der Umgang mit der Epidemie ist in den einzelnen Staaten unterschiedlich. Italien etwa hat alle Schulen geschlossen, was in Deutschland als überzogen abgelehnt wird.
Die EU selbst hat in der Gesundheitspolitik kaum Kompetenzen, das ist Sache der Mitgliedsstaaten. (dpa/Stand 06.03.2020)