Renovabis würdigt verstorbene ungarische Ordensfrau Timar

"Sie wird fachlich und menschlich fehlen"

Das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis trauert um eine langjährige Projektpartnerin. Die Ordensfrau Agnes Timar starb im Alter von 92 Jahren.

Symbolbild Trauer / © Antonova Ganna (shutterstock)

Für ihre Glaubensüberzeugung war sie mehrfach verhaftet und ins Gefängnis gesteckt worden.

Für ihre Glaubensüberzeugung war die Schwester und promovierte Theologin, die frühere Äbtissin des ungarischen Zisterzienserklosters Kismaros, zweimal verhaftet worden und musste mehrere Jahre ihres Lebens im Gefängnis verbringen. "Sie hat viel zur Aufarbeitung der jüngsten Kirchengeschichte während des kommunistischen Regimes in Ungarn beigetragen", sagte Renovabis-Hauptgeschäftsführer Christian Hartl. "Sie wird fehlen - fachlich und menschlich."

Die 1928 in Budapest geborene Timar wollte ursprünglich Bauingenieurin werden und studierte dafür an der Technischen Universität. 1950 legte sie die Gelübde für den Zisterzienserinnenorden ab und gründete fünf Jahre später eine "Unsichtbare Abtei" im Untergrund. Viele Jahre war die Ordensfrau Leiterin des kirchenhistorischen Instituts in Ungarn.

Forschungsarbeit stoß auf Ablehnung und Zuspruch

Ihre Forschungsarbeit zur Geschichte der ungarischen Kirche von 1945 bis 1990 sei auf viel Anerkennung, aber auch auf Widerstände gestoßen, heißt es in der Mitteilung von Renovabis.

Die Ängste, dass die Auswertung von Polizei-, Geheimdienst- und Gerichtsakten nicht nur die Verfolgung der Kirche, sondern auch die Verstrickung einzelner Geistlicher ins System zum Vorschein bringen könnte, seien groß gewesen. Renovabis habe die Forschungen seit 2004 gefördert und das Institut unter anderem bei der Digitalisierung und Auswertung der Akten unterstützt.

 

Quelle:
KNA