Catholic Women's Council für weltweite Gleichberechtigung

Eine weltweite Version von Maria 2.0?

In der vergangenen Woche hat der Katholische Frauenrat in Rom getagt und sich global aufgestellt. Frauen aus fünf Kontinenten wollen für Gleichberechtigung in der Kirche und deren Erneuerung kämpfen. Welche Rolle spielt da "Maria 2.0"?

Frauen aus fünf Kontinenten wollen für Gleichberechtigung in der Kirche kämpfen / © Paul Haring (KNA)
Frauen aus fünf Kontinenten wollen für Gleichberechtigung in der Kirche kämpfen / © Paul Haring ( KNA )

DOMRADIO.DE: Ist dieser Catholic Women's Council (CWC) so etwas wie die weltweite Version von Maria 2.0?

Maria Mesrian (Vertreterin von Maria 2.0): Nein, aber viele Elemente von Maria 2.0 werden da rein fließen. Wir sind eine Formation aus Orden, aus Theologinnen, aus katholischen Journalistinnen, aus Frauen aus Verbänden, also sehr vielfältig und breit angelegt.

DOMRADIO.DE: Ein Totschlagargument gegen Frauen in Weiheämtern ist oft, das sei ein rein europäisches Anliegen. Es lässt sich in Afrika, Asien, Lateinamerika gar nicht vermitteln. Stimmt das?

Mesrian: Natürlich nicht. Keine Frau auf der ganzen Welt möchte unterdrückt werden. Jede Frau möchte in ihrer Würde geachtet werden. Das hat sich auch in Rom gezeigt. Wir waren eine bunte Mischung aus fünf Kontinenten. Überall sind diese Themen virulent. Sie sind im sozialen, im gesellschaftlichen Kontext virulent, aber sie sind auch in dem kirchlichen Kontext sehr virulent.

Da war uns allen ziemlich schnell klar, dass das die Themen sind, die wir weltweit auf die Agenda setzen und dass das nur dann wirklich realisiert und geachtet werden würde, wenn Gleichberechtigung auch in der katholischen Kirche realisiert ist.

DOMRADIO.DE: Was ist denn das Ergebnis Ihres großen katholischen Frauentreffens in Rom? Was haben Sie da mitgenommen?

Mesrian: Wir haben die Themen Würde und Gleichberechtigung gesetzt. Wir wollen uns gemeinsam mit unseren Netzwerken auf der ganzen Welt auf einen Pilgerweg machen, der 2021 in Rom enden soll. Wir wollen auf diesem Weg Stimmen der Frauen einsammeln, was sie in ihren jeweiligen kulturellen Kontexten über Würde und Gleichberechtigung denken. Danach wollen wir ein großes, weltweites Treffen in Rom einberufen, wo Frauen mit Frauen über ihre Träume, ihre Visionen von einer gerechten katholischen Kirche sprechen.

DOMRADIO.DE: Speziell für Maria 2.0 wird es in Frankfurt spannend bei der ersten Vollversammlung zum Synodalen Weg. Was sind da Ihre Erwartungen? 

Mesrian: Wir laden am Freitagabend um 19 Uhr in den Frankfurter Dom zu einem großen, vom CWC veranstalteten Gebet, zu dem wir alle Reformgruppe einladen, die aus Frankfurt oder auch von weiter her kommen. Wir beten zusammen mit diesen Gruppe für ein Gelingen des Synodalen Wegs. Aber auch, dass der Heilige Geist einen kleinen Spalt findet, wo er in diese Kirche wieder hineinfahren kann.

Das Interview führte Julia Reck.


Quelle:
DR
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