Der Katholische Frauenrat wurde erstmals im November 2019 in Stuttgart gegründet, als sich katholische Frauenverbände, Initiativen, Frauenorden und kirchliche Gremien aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz zusammenfanden, um sich zu einer gemeinsamen Position der Frauen in der Kirche zu vernetzen. Vom 23. bis 25. Januar 2020 hat sich dieses Netzwerk als Dachgruppe in Rom global erweitert. Katholische Frauen aus fünf Kontinenten haben gleiche Würde und gleiche Rechte in ihrer Kirche gefordert.
Deutlich wurde auf der Tagung, dass die Forderung nach Gleichberechtigung kein spezifisch europäisches Anliegen ist. Frauen auf der ganzen Welt sind im gesellschaftlichen und kirchlichen Kontext mit dieser Frage konfrontiert. Als Ergebnis der Tagung ruft das CWC zu einer globalen Pilgerreise auf, zu der Frauen weltweit aufgerufen sind, virtuell und physisch miteinander unterwegs zu sein.
In den verschiedenen Ländern mit ihren jeweils eigenen kulturellen Kontexten sollen die Stimmen der Frauen gesammelt werden. Die Geschichten der Katholikinnen sollen auf diesem Weg zu hören und zu lesen sein. Die Pilgerreise soll 2021 in Rom enden, wo Frauen zusammenkommen, um ihre Erfahrungen und Einsichten zu bündeln und Wege für eine zukunftsfähige Kirche weiter zu entwickeln.
(Quelle: Catholic Women's Council)
31.01.2020
In der vergangenen Woche hat der Katholische Frauenrat in Rom getagt und sich global aufgestellt. Frauen aus fünf Kontinenten wollen für Gleichberechtigung in der Kirche und deren Erneuerung kämpfen. Welche Rolle spielt da "Maria 2.0"?
DOMRADIO.DE: Ist dieser Catholic Women's Council (CWC) so etwas wie die weltweite Version von Maria 2.0?
Maria Mesrian (Vertreterin von Maria 2.0): Nein, aber viele Elemente von Maria 2.0 werden da rein fließen. Wir sind eine Formation aus Orden, aus Theologinnen, aus katholischen Journalistinnen, aus Frauen aus Verbänden, also sehr vielfältig und breit angelegt.
DOMRADIO.DE: Ein Totschlagargument gegen Frauen in Weiheämtern ist oft, das sei ein rein europäisches Anliegen. Es lässt sich in Afrika, Asien, Lateinamerika gar nicht vermitteln. Stimmt das?
Mesrian: Natürlich nicht. Keine Frau auf der ganzen Welt möchte unterdrückt werden. Jede Frau möchte in ihrer Würde geachtet werden. Das hat sich auch in Rom gezeigt. Wir waren eine bunte Mischung aus fünf Kontinenten. Überall sind diese Themen virulent. Sie sind im sozialen, im gesellschaftlichen Kontext virulent, aber sie sind auch in dem kirchlichen Kontext sehr virulent.
Da war uns allen ziemlich schnell klar, dass das die Themen sind, die wir weltweit auf die Agenda setzen und dass das nur dann wirklich realisiert und geachtet werden würde, wenn Gleichberechtigung auch in der katholischen Kirche realisiert ist.
DOMRADIO.DE: Was ist denn das Ergebnis Ihres großen katholischen Frauentreffens in Rom? Was haben Sie da mitgenommen?
Mesrian: Wir haben die Themen Würde und Gleichberechtigung gesetzt. Wir wollen uns gemeinsam mit unseren Netzwerken auf der ganzen Welt auf einen Pilgerweg machen, der 2021 in Rom enden soll. Wir wollen auf diesem Weg Stimmen der Frauen einsammeln, was sie in ihren jeweiligen kulturellen Kontexten über Würde und Gleichberechtigung denken. Danach wollen wir ein großes, weltweites Treffen in Rom einberufen, wo Frauen mit Frauen über ihre Träume, ihre Visionen von einer gerechten katholischen Kirche sprechen.
DOMRADIO.DE: Speziell für Maria 2.0 wird es in Frankfurt spannend bei der ersten Vollversammlung zum Synodalen Weg. Was sind da Ihre Erwartungen?
Mesrian: Wir laden am Freitagabend um 19 Uhr in den Frankfurter Dom zu einem großen, vom CWC veranstalteten Gebet, zu dem wir alle Reformgruppe einladen, die aus Frankfurt oder auch von weiter her kommen. Wir beten zusammen mit diesen Gruppe für ein Gelingen des Synodalen Wegs. Aber auch, dass der Heilige Geist einen kleinen Spalt findet, wo er in diese Kirche wieder hineinfahren kann.
Das Interview führte Julia Reck.
Der Katholische Frauenrat wurde erstmals im November 2019 in Stuttgart gegründet, als sich katholische Frauenverbände, Initiativen, Frauenorden und kirchliche Gremien aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz zusammenfanden, um sich zu einer gemeinsamen Position der Frauen in der Kirche zu vernetzen. Vom 23. bis 25. Januar 2020 hat sich dieses Netzwerk als Dachgruppe in Rom global erweitert. Katholische Frauen aus fünf Kontinenten haben gleiche Würde und gleiche Rechte in ihrer Kirche gefordert.
Deutlich wurde auf der Tagung, dass die Forderung nach Gleichberechtigung kein spezifisch europäisches Anliegen ist. Frauen auf der ganzen Welt sind im gesellschaftlichen und kirchlichen Kontext mit dieser Frage konfrontiert. Als Ergebnis der Tagung ruft das CWC zu einer globalen Pilgerreise auf, zu der Frauen weltweit aufgerufen sind, virtuell und physisch miteinander unterwegs zu sein.
In den verschiedenen Ländern mit ihren jeweils eigenen kulturellen Kontexten sollen die Stimmen der Frauen gesammelt werden. Die Geschichten der Katholikinnen sollen auf diesem Weg zu hören und zu lesen sein. Die Pilgerreise soll 2021 in Rom enden, wo Frauen zusammenkommen, um ihre Erfahrungen und Einsichten zu bündeln und Wege für eine zukunftsfähige Kirche weiter zu entwickeln.
(Quelle: Catholic Women's Council)