Katholische Frauen fordern von Bischöfen mehr Beachtung

"Gerne stehen wir beratend zur Seite"

Die Dynamik sei spürbar, aber Enttäuschung schwingt dennoch mit: Katholische Frauen haben zum Ende der Vollversammlung die Reformbereitschaft der deutschen Bischöfe gelobt, zugleich aber mehr Beachtung für ihre Anliegen gefordert.

Mechthild Heil (2.v.l.), Bundesvorsitzende der kfd, spricht mit Kardinal Reinhard Marx / © Julia Steinbrecht (KNA)
Mechthild Heil (2.v.l.), Bundesvorsitzende der kfd, spricht mit Kardinal Reinhard Marx / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Sie sei enttäuscht, dass "die deutschlandweiten Proteste von Frauen weder auf der Tagesordnung der Vollversammlung standen noch im abschließenden Pressebericht Erwähnung finden", erklärte die Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), Mechthild Heil, am Donnerstag zum Abschluss der Herbstvollversammlung der Bischöfe in Fulda.

"Wir bringen uns mit unserer Hoffnung, unseren Fragen und möglichen Antworten in den synodalen Weg ein. Gerne stehen wir den Bischöfen auch beratend zur Seite", sagte Heil. 

Mechthild Heil ist Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd). / ©  kfd/Kay Herschelmann
Mechthild Heil ist Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd). / © kfd/Kay Herschelmann

Der Umstand, dass Bischöfe jetzt offen den Zugang von Frauen zu Diensten und Ämtern ansprächen und eine Diskussion zuließen, sei "als positive Entwicklung hin zu einer Enttabuisierung und größeren Offenheit zu werten".

Neue Dynamik spürbar

Reinhard Kardinal Marx habe in seinem Pressebericht betont, dass der "synodale Weg" die Kirche verändern werde und ohne Reformen nicht denkbar sei, sagte Heil. 

"Wir hoffen, dass diese Reformen weit genug gehen, um zu einer echten Erneuerung der Kirche beizutragen. Wir müssen weg von den verkrusteten Machtstrukturen, weg vom Ausschluss von Frauen und weg von der alten Sexualmoral."

Spürbar sei derzeit eine neue Dynamik, fügte die Bundesvorsitzende hinzu. "Die Menschen haben das Gefühl, dass sich jetzt etwas verändern kann. Wir erwarten, dass es, wie von Kardinal Marx angekündigt, keinerlei Sprech- und Denkverbote geben wird." 

Ihr sei bewusst, dass die Bischöfe nicht alles im Alleingang entscheiden könnten. "Ihr Votum als das einer mächtigen und einflussreichen katholischen Kirche können sie aber sehr wohl in Rom einbringen."


Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist mit rund 265.000 Mitgliedern der größte katholische Frauenverband und einer der größten Frauenverbände Deutschlands. Wir machen uns stark für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft und setzen uns für ihre Rechte ein.

Die kfd ist eine Gemeinschaft, die trägt und in der sich Frauen in vielfältigen Lebenssituationen gegenseitig unterstützen. Sie ist der Frauenort in der Kirche, offen für Suchende und Fragende.  

Ein Plakat der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) / © Julia Steinbrecht (KNA)
Ein Plakat der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) / © Julia Steinbrecht ( KNA )


 

Quelle:
KNA