Kardinal Woelki ermutigt Limburger Katholiken

"Das Haus des Herrn ist kein Prunkbau"

Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat die Katholiken im Bistum Limburg ermutigt, den "guten Weg in die Zukunft weiter zu gehen". Das Bistum sei reich an Vielfalt, an Charismen und Begabungen, sagte Woelki am Donnerstag im Limburger Dom.

Kardinal Woelki in Limburg (Bistum Limburg)

Rainer Maria Kardinal Woelki hat am Donnerstag mit mehreren hundert Gläubigen aus dem gesamten Bistum Limburg den Georgstag gefeiert. Der Heilige Georg ist der Patron des Doms und der Diözese. Für den Kardinal, der Metropolit der Kölner Kirchenprovinz ist, zu der auch das Bistum Limburg gehört, war es der erste Besuch in der Diözese. Im Pontifikalamt und in den Gesprächen mit Domkapitel und Vertreterinnen und Vertretern des Diözesansynodalrates und des ehemaligen Priesterrates blickte er auf den Prozess der Aufarbeitung und Neuausrichtung im Bistum. Dabei kamen auch die Erfahrungen aus der Krise der vergangenen Jahre zur Sprache. Woelki machte deutlich, dass er im Rahmen seiner Möglichkeiten den Weg hin zu einem neuen Bischof wohlwollend begleiten wird.

Im Pontifikalamt setzte der Kardinal spirituelle Schwerpunkte und blickte auf das Lebenszeugnis des Heiligen Georgs, der als Märtyrer das irdische Leben um des Glaubens willen verloren, und durch Gottes Gnade das Ewige Leben erlangt hat. "Nicht Zwang, nicht Ausbeutung und auch nicht Gigantomanie werden einst zu einem vollendeten Werk führen, sondern Ausdauer", sagte Woelki. Im Leben der Kirche und der Gesellschaft brauche es einen realistischen Blick auf das menschliche Können.

Profitorienierung macht nicht glücklich

An vielen Punkten im Alltag gebe es die Versuchung nach Profitmaximierung, das Bestreben nach Bewunderung und den Wunsch, der Beste zu sein. Mit Blick auf die Texte der Heiligen Schrift, werde der glücklich, der der Versuchung Stand hält und sich nicht am Profit orientiere. "Wir können unser Leben aus uns heraus nicht auch nur um eine Sekunde verlängern. Und wir hören im Evangelium, dass derjenige der an seinem Leben hängt, es verlieren wird", sagte der Kardinal. Rettung liege in einer wirklichen Demut. Diese wirkliche Demut habe nichts mit Kleinmut gemein und sei auch kein fehlendes Selbstbewusstsein. Demut bedeute vielmehr, sich an der Wahrheit zu orientieren. Wer diesen Weg gehe, der könne im Haus des Herrn wohnen. "Das Haus des Herrn ist sicher kein Prunkbau, sondern ein Ort um zu sich selbst und zu Gott zu kommen", so Woelki.

Am Ende des Gottesdienstes ermutigte der Kardinal die Gläubigen, den "guten und mutigen Weg in die Zukunft weiter zu gehen". Das Bistum Limburg sei reich an Vielfalt, an Charismen und Begabungen. "Wir dürfen im Alltag Zeugnis geben, dort wo Gott uns hingestellt hat. Wir sind mit dem Evangelium unterwegs und dürfen den Weg des Glaubens im Namen Gottes gehen", so Kardinal Woelki. Der Mensch gehe immer Gott entgegen und werde von ihm erwartet. Jeder Mensch sei von Gott gewollt, von ihm bejaht und werde von ihm getragen.


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