Tebartz' Ruhestandsbezüge werden mit Delegaten-Lohn verrechnet

Keine doppelten Bezüge

Die Ruhestandsbezüge des zurückgetretenen Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst werden mit Zahlungen für seine neue Tätigkeit als "Delegat für Katechese" des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung verrechnet.

Bischof Tebartz-van Elst (KNA)
Bischof Tebartz-van Elst / ( KNA )

Der Sprecher des Bistums Limburg, Stephan Schnelle, bestätigte auf Anfrage einen entsprechenden Bericht der Zeitung "Wiesbadener Kurier". Zwischen Tebartz-van Elst und dem Bistum sei eine Ruhestandsregelung getroffen worden, so Schnelle weiter, die eine Verrechnung von eventuellen Lohnfortzahlungen vorsehe. Zur Höhe der Bezüge für die Tätigkeit von Tebartz-van Elst als Delegat konnte Schnelle keine Angaben machen. In Schätzungen ist von etwa 3.300 Euro die Rede. Die Ruhestandsbezüge des Bischofs belaufen sich auf etwa 6.800 Euro.

Fragen zum Bischofshaus mit Vatikan klären

Laut Schnelle waren der Apostolische Administrator für das Bistum Limburg, Weihbischof Manfred Grothe, und dessen Ständiger Vertreter, Domkapitular Wolfgang Rösch, in der Woche nach Ostern zu Gesprächen im Vatikan. Immer wieder kämen Fragen auf, die nur gemeinsam mit den verschiedenen vatikanischen Kongregationen geklärt werden könnten, sagte Schnelle mit Blick auf die Ergebnisse des Prüfberichts der Deutschen Bischofskonferenz. Darum geht es um die Errichtung des rund 31 Millionen Euro teuren Bischofshauses auf dem Limburger Domberg sowie um Aufarbeitung und Neuausrichtung im Bistum. Zuletzt hätten die römischen Gesprächspartner zugesagt, dem Bistum nach internen Beratungen die zu klärenden Fragen schriftlich zu beantworten. Grothe und Rösch hätten auch kirchenrechtliche Fragestellungen zur Sprache gebracht und erneut um Antworten auf Eingaben der vergangenen Monate gebeten, so Schnelle. Dazu gehöre auch die Frage einer materiellen Wiedergutmachung. Auch hierzu sei eine Stellungnahme des Vatikan zugesagt worden.

Papst nahm Rücktrittsgesuch 2014 an

Tebartz-van Elst hatte dem Papst im Oktober 2013 seinen Rücktritt vom Amt des Limburger Bischofs angeboten. Neben einer von vielen als autoritär empfundenen Amtsführung hatte die Empörungswelle über die Baukosten des Bischofshauses und deren Verschleierung entscheidend zu diesem Schritt beigetragen. Am 26. März 2014 nahm der Papst den Rücktritt an. Bereits damals teilte der Vatikan mit, Tebartz-van Elst werde zu gegebener Zeit mit einer anderen Aufgabe betraut. Im September hatte der Bischof Limburg verlassen und war zunächst in eine Privatwohnung nach Regensburg gezogen. Ende März nahm er in Rom seine Arbeit als Delegat auf.

 


Quelle:
KNA