Beim Atombombenangriff der USA wurde Hiroshima am 6. August 1945 fast vollständig zerstört, bis Ende 1945 starben etwa 140 000 Menschen. Die USA warfen drei Tage danach eine zweite Bombe auf Nagasaki ab. Dort starben weitere 70 000 Menschen. Als Folge des Atomwaffeneinsatzes kapitulierte Japan im Zweiten Weltkrieg. Nagasaki und Hiroshima sind die einzigen Orte der Welt, die von Atombomben getroffen wurden.
Franziskus hatte bereits zuvor schon den alleinigen Besitz von Atomwaffen als unethisch kritisiert. Er ist erst der zweite Papst, der Japan besucht. 1981 hatte zur Zeit des Kalten Krieges Johannes Paul II. das Land besucht und sich in Hiroshima und Nagasaki gegen Atomwaffen ausgesprochen.
Franziskus wollte in jungen Jahren Missionar in Japan werden, wo weniger als 0,5 Prozent der Menschen Katholiken sind. Japan ist mehrheitlich buddhistisch und schintoistisch. (dpa,23.11.2019)
24.11.2019
Papst Franziskus hat in Nagasaki die Abschaffung aller Atomwaffen weltweit gefordert. Frieden und internationale Stabilität ließen sich nicht mit einer "Logik der Angst und des Misstrauens" sichern, sagte er am Ort des Atombombenabwurfs von 1945.
Nachdrücklich verlangte er ein Festhalten an Abrüstungs- und Verbotsabkommen. Schwerer als die Entwicklung neuer Waffensysteme wiege die derzeitige "Erosion des Multilateralismus". Die hohen Rüstungsausgaben angesichts von Armut und Klimaproblemen in der Welt nannte Franziskus "himmelschreiend".
Vergeudung wertvoller Ressourcen
Der Besitz von Atomwaffen und anderen Massenvernichtungsmitteln sei keine geeignete Antwort auf den Wunsch nach Frieden, so der Papst in seiner Rede bei strömendem Regen. Der innere Gegensatz von Friedenssicherung durch die Drohung gegenseitiger Vernichtung vergifte die Beziehungen zwischen den Völkern und verhindere jeden Dialog.
Bei seinem Besuch im Gedenkpark von Nagasaki überreichten zwei Überlebende des Bombenabwurfs dem Papst Blumen, die er am Mahnmal niederlegte. Anschließend betete er still und entzündete eine Kerze.
Franziskus verurteilte das Wettrüsten als Vergeudung wertvoller Ressourcen. Diese könnten stattdessen für Entwicklungsaufgaben und den Umweltschutz verwandt werden. Es sei ein "andauernder himmelschreiender Anschlag", wenn für Waffen Geld ausgegeben und mit deren Herstellung, Modernisierung und Verkauf Unsummen verdient würden, während Millionen Kinder und Familien unter unmenschlichen Bedingungen lebten.
Engagement der katholischen Kirche
Eine atomwaffenfreie Welt ist nach Worten von Papst Franziskus möglich. Aber das erfordere die Mitarbeit aller. Allerdings drohe die derzeitige "Dynamik des Misstrauens" das internationale System zur Rüstungskontrolle zu zerstören, warnte er. Die katholische Kirche engagiere sich mit Nachdruck für internationale Vereinbarungen zur Abrüstung und zum Verbot von Kernwaffen.
An politisch Verantwortliche appellierte Franziskus, die "katastrophalen Auswirkungen" eines Atomwaffeneinsatzes auf die Menschen und die Umwelt zu bedenken. Sie sollten davon ablassen, "ein Klima von Angst, Misstrauen und Feindseligkeit zu schüren, das von den Nukleardoktrinen befeuert wird", so der Papst.
Nach der Zeremonie begrüßte Franziskus den Sohn des US-Fotografen Joe O'Donnell (1922-2007). Er hatte als Mitglied der US-Armee die Folgen der Atombombenabwürfe dokumentiert, unter anderem mit einem Bild, das einen Jungen aus Nagasaki mit seinem getöteten kleinen Bruder auf dem Rücken zeigt.
Beim Atombombenangriff der USA wurde Hiroshima am 6. August 1945 fast vollständig zerstört, bis Ende 1945 starben etwa 140 000 Menschen. Die USA warfen drei Tage danach eine zweite Bombe auf Nagasaki ab. Dort starben weitere 70 000 Menschen. Als Folge des Atomwaffeneinsatzes kapitulierte Japan im Zweiten Weltkrieg. Nagasaki und Hiroshima sind die einzigen Orte der Welt, die von Atombomben getroffen wurden.
Franziskus hatte bereits zuvor schon den alleinigen Besitz von Atomwaffen als unethisch kritisiert. Er ist erst der zweite Papst, der Japan besucht. 1981 hatte zur Zeit des Kalten Krieges Johannes Paul II. das Land besucht und sich in Hiroshima und Nagasaki gegen Atomwaffen ausgesprochen.
Franziskus wollte in jungen Jahren Missionar in Japan werden, wo weniger als 0,5 Prozent der Menschen Katholiken sind. Japan ist mehrheitlich buddhistisch und schintoistisch. (dpa,23.11.2019)