Papst ruft zu stärkerem Einsatz für geistliche Berufungen auf

"In Bewegung bleiben"

Neben dem Gebet brauche es auch eine angemessene Sprache und ein offenes Ohr für Jugendliche, so der Papst. Es dürfe nicht darum gehen, neue Mitglieder für die Kirche zu werben, sondern darum, Zeugnis zu geben. 

Symbolbild: Junge Frau im Gebet (shutterstock)

Papst Franziskus hat zu einem verstärkten Einsatz für geistliche Berufungen aufgerufen. Das Wort "Berufung" dürfe "nicht aus der Mode kommen", sagte das Kirchenoberhaupt am Donnerstag bei einem Treffen mit europäischen Verantwortlichen für Berufungspastoral im Vatikan.

Um jungen Menschen bei der Suche nach einer Berufung für ihr Leben zu helfen, brauche es heute andere Mittel und Wege als früher. Wichtig sei es vor allem, mit Jugendlichen in Bewegung zu bleiben, ihre Sprache zu verstehen sowie ihnen zuzuhören.

Franziskus: Hilfe, nicht Mitgliederwerbung

Seine Generation habe sich in jungen Jahren zu Reflexionstagen in Exerzitienhäuser zurückgezogen, so Franziskus in einer frei gehaltenen Ansprache. Wichtigstes Ziel der sogenannten Berufungspastoral sei es, Menschen zu helfen, mit Gott in einen Dialog zu treten. Auf diese Weise können Jugendliche nach Aussage des Papstes erfahren, was ihr Weg im Leben sei - ob in einer Ehe, als Priester, Ordensmenschen oder auch einem anderen Beruf.

Keinesfalls dürfe es darum gehen, "neue Mitglieder für diesen Club" der Kirche zu gewinnen, warnte Franziskus. Dabei zitierte er eine Aussage seines Vorgängers Benedikt XVI. (2005-2013): "Die Kirche wächst nicht durch Proselytismus, sie wächst durch Anziehung, durch Zeugnis."

Zudem müsse man jungen Menschen, die ständig mit anderen in Kontakt stünden, helfen, tiefer zu kommunizieren und sich zu verständigen.

Eine schwierige Aufgabe sei es schließlich, ständig vernetzten Menschen die Fähigkeit zu vermitteln, in Ruhe zu sich selbst zu finden und sich zu sammeln, so der Papst.


Quelle:
KNA